Chipzilla kauft OpenSource-Firma
Intels Problem mit dem derzeitigen EU-Strafgeld schien noch nicht so eine große Rolle zu spielen, als die Entscheidung fiel, ein bisschen Geld auszugeben für »Open saucer « (»offene Näpfchen«), wie es die britischen Kollegen spaßeshalber nennen. Der Name der gekauften Firma gibt ebenfalls genug Stoff für Wortspiele: Die Firma OpenHand werde mit offenen Armen aufgenommen, dichtet Silvie Barak in ihrer Nachricht.
Ganz ernsthaft erklärte Intel-Chef Paul Ottelini den Finanzanalysten kürzlich, die Chipverkäufe seien sogar besser gelaufen als erwartet und daher habe man genug Geld für die Akquisition übrig.
OpenedHand Ltd. beschreibt sich selbst als »Team talentierter und kreativer Leute, die OpenSource und Embedded-Geräte mit Leidenschaft verbinden«. Das tun sie übrigens schon in London, Paris und Helsinki, wo sie auch schon an Projekten für Nokia, One Laptop Per Child, OpenMoko, iRex, Access, STMicroelectronics und Vernier gearbeitet haben. Die Macher versprechen »Forschung und Entwicklung erster Güte auf aktuellstem Stand der Technik«. Und genau dafür wird Intel die europäischen Talente wohl als Teil seines Open Source Technology Centers integrieren.
Diese Linux-Abteilung beschäftigt sich momentan mit der Atom-optimierten Linux-Plattform für Netbooks, Moblin, die sie auch soeben den taiwanischen Netbook-Herstellern schmackhaft machen wollte. Das ist zwar offiziell ein Fedora-Projekt und wird von der Linux Foundation unterstützt, wird aber fast ausschließlich mit Intels Geldern und Manpower betrieben.
OpenHands OpenSource-Projekte wie Clutter (schnelle Grafik-Interfaces für Mobilgeräte) und Matchbox (X-Windows-Grafik auch auf kleinsten Displays) dürfen die Entwickler fertigstellen, verspricht Intel – und will diese wahrscheinlich in die Moblin-Plattform einbauen.
Über den Kaufpreis hat man offenbar Stillschweigen vereinbart. µ