Krieg der Firefox-add-ons und der verletzte Vaterstolz
Dan Goodin schreibt in TheRegister eine aufschlussreiche Story über Männer und Gefühle. Diesmal aber geht es nicht um Frauen, sondern um den ach so geliebten eigenen Programmcode – also eine Geschichte von Vaterstolz. Die Autoren zweier populärer Firefox-Add-ons schmuggelten Code ein, der jeweils das zuverlässige Arbeiten des anderen unterband.
In der herzzerreißenden Entschuldigung von Montag gab Giorgio Maone zu, ein kleines Stück Code für sein Tool NoScript geschrieben zu haben, das um den “EasyList filter” von Adblock Plus herumarbeitet, wenn es um die eigenen kommerziellen Seiten geht. Die im veröffentlichten Quellcode getarnte und versteckte Funktion erlaubte so, die Anzeigen auf Maones kommerziellen Websites trotz des Adblockers von Wladimir Palant darzustellen.
NoScript soll eigentlich steuerbar machen, welche Websites Scripts ausführen und welche nicht – und nicht, welche anderen Tools an ihrer Arbeit behindert werden. Umgekehrt bat Palant den Betreiber der Whitelist, die von Adblock Plus genutzt wird, sofort sämtliche Werbungen, Programme und Websites von Maone auszufiltern. Am 1. Mai setzte sich Palant hin und veröffentlichte noch einen offenen Brief an die Nutzer von Maones Programm.
Der Streit wurde bereits mehrere Wochen lang geführt. Maone gab nun klein bei und brachte am Samstag eine neue Version von NoScript. Sie ist laut Programmierer nun jungfräulich rein und blockt den Anzeigenblocker nicht mehr.
Die persönliche Fehde zwischen Maone und Palant brachte einige Mozilla-Mitglieder dazu, mehrere neue Regeln für Add-on-Programmierer zu verabschieden. Die wichtigste: Programmierer müssen explizit nennen, welche Änderungen sie an anderen Community-Add-ons vornehmen. µ