Firmen halten XP die Treue – bis Windows 7 kommt
Windows XP ist statistisch nach wie vor die beliebteste und am häufigsten aktiv genutzte Windows-Variante. Obwohl Microsoft angedroht hat, ab 14. April den kostenfreien Support einzustellen und keine Patches und Fehlerbereinigungen mehr zu liefern, halten Konsumenten wie Unternehmen unbeirrt am System fest. Immerhin will der Softwarekonzern noch bis April 2014 Sicherheitslücken stopfen. Bis dahin könnten etliche Businessnutzer an XP festhalten wollen und in Ruhe beobachten, wie sich Windows 7 entwickelt und in der Praxis bewährt. Das ressourcenhungrige Windows Vista hat ohnehin nur sehr wenige Firmen überzeugt.
Unternehmen schwören XP-Treue
»Wir werden die Lebensspanne von XP bei uns so weit strecken wie möglich«, kündigte Kendyl Peebles an, verantwortlicher IT-Direktor bei einer US-Baufirma. Vista erteilte sein Unternehmen eine Absage, weil damit die Branchensoftware, vor allem Konstruktionsapplikationen, nicht lauffähig waren. Ob das künftig mit Windows 7, welches den gleichen Kernel benutzt, funktionieren wird, daran zweifelt Peebles.
Michael Silver, Analyst bei Gartner Inc., gibt zu bedenken, dass andere Softwarehäuser den Support für ihre XP-Applikationen schon viel früher einstellen dürften als Microsoft es macht. Daher könnten manche Kunden doch schon vor 2014 zu einem Umstieg gezwungen sein.
»Es wird ohnehin keine leichte Migration mehr geben, ob man nun auf Vista, Windows 7 oder gleich ein anderes Betriebssystem umsteigt«, resümiert Christopher Steffen, technischer Chefarchitekt bei Kroll Factual Data. Es gebe bislang einfach keine Alternative, welche die Firmen mit Hurra anstreben würden. (Ralf Müller)