Test: Adobe Flash CS4
Lohnendes Update
Die dritte Dimension
Schon beim ersten Öffnen von Flash CS4 fällt der neue Palettenstil der Creative Suite 4 auf. Hier hat Adobe an die Mehrmonitor-Umgebungen und an moderne Breitbildmonitore gedacht. So ist in Flash beispielsweise eine vertikale Ansicht des bisher immer horizontalen Eigenschafteninspektors möglich. Die Zeitleiste wandert auf Wunsch an den unteren Rand und sieht wesentlich mehr nach After-Effects aus.
Lässt man die Oberfläche hinter sich, fällt der Blick von erfahrenen Flashern auf den neuen Bewegungseditor. Statt der herkömmlichen Tweens (die es nach wie vor gibt), werden Bewegungs-Tweens auf Eigenschaften-Frames angewandt. Damit lässt sich jede Eigenschaft eines Elements separat animieren. Ebenfalls verbessert wurde die Textdarstellung sowohl in der Oberfläche als auch im Flash Player 10. Außerdem ist es endlich möglich, direkt über Flash Dateien zu laden. Wohlgemerkt, das gilt für normale Flash-Filme. Der neue Adobe-Desktop-Player AIR wird in Version CS 4 auch das erste Mal direkt in der Oberfläche unterstützt.
Vom Flash Player 10 war seit der Public Beta bekannt, dass es eine dritte Dimension geben würde. Diese z-Achse erlaubt 3D-Transformationen in der nach wie vor 2D-lastigen Flash-Welt. Der Pixel Bender dient dazu, eigene Filter zu erstellen. Wie alle neuen Funktionen lässt er sich auch über ActionScript steuern. ActionScript selbst hat keine neue Versionsnummer bekommen. Dennoch ist dieses Flash-Update nicht nur für Designer. Funktionen wie die dritte Dimension, der Pixel Bender und auch die überarbeiteten Animationen lassen sich manuell und per Programmierung im Film ändern.
Schattenseiten gibt es allerdings auch: das integrierte Aktionen-Bedienfeld für ActionScript ist nach wie vor eine Schande. Der Entwickler vermisst hier jegliche Arten von Komfortfunktionen inklusive einer intelligenten Autovervollständigung. Daran ändern auch Detailverbesserungen wie der neue Vector-Datentyp mit strikt typisierten Listen leider nichts.
Flash CS 4 passt sich optisch stärker in die Adobe-Produktpalette ein.
Testergebnis
Da die Neuheiten zahlreich sind und auch viele neue optische Effekte in Flash-Sites erwarten lassen, ist ein Update auf jeden Fall lohnend, wenn man in seinen Projekten schon bald auf den Flash Player 10 setzen möchte. Und dies ist – dank der in den letzten Jahren gestiegenen Verbreitungsgeschwindigkeit für neue Versionen – in vielen Branchen und Anwendungsfällen möglich.
Flash CS 4
Hersteller: Adobe
Internet: www.adobe.de
Preis: 831,81 Euro, Upgrade für 296,31 Euro
Note: sehr gut *
Leistung (50%): sehr gut
Ausstattung (30%): gut
Bedienung (20%): gut
* Getestet wurde die Beta-Version. Die finale Version kommt Anfang November auf den Markt.
Das ist neu
– Überarbeitete und neue Animationen
– Pixel Bender und weitere Effekte
– 3D-Unterstützung
– Neuer Datentyp für ActionScript
– CS4-Oberfläche
Systemvoraussetzungen
Betriebssystem: ab Windows XP mit SP 2 (nur für 32-Bit-Versionen von Windows XP und Windows Vista zertifiziert), Mac OS X 10.4.11 bis 10.5.
Prozessor: ab 1 GHz (PowerPC G5 oder Intel Multicore)
Arbeitsspeicher: ab 1 GByte
Festplatte: 4 GByte freier Speicherplatz