Nachrichtenagentur fordert von Bloggern “faire Content-Nutzung”

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Durch die neuen Richtlinien von Associated Press zur fairen Nutzung seiner Artikel will die Organisation das Gewissen vieler Blogger aufwecken. Denn die würden viele Texte nicht nur kurz zusammenfassen, sondern häufig in ganzen Passagen kopieren. Dies berichtet AP-Mitglied New York Times heute.

Die große News-Organisation, die einst aus dem Bestreben von Autoren entstanden war, faire Preise für ihre Texte selbst zu erzielen statt von geldgierigen Verlegern abhängig zu sein, sieht sich durch die offene Blog-Kultur erneut bedroht – diesmal von unten. Der Freigeist der Blogosphäre sei zwar eine gute Sache, erklärt AP in seinem Manifest, doch um die Leute, die ihr Leben durch Artikelschreiben finanzieren, nicht einfach zu beklauen, solle man die Inhalte doch bitte etwas fairer nutzen. Also verlinken statt komplett zu kopieren, Quellen angeben statt zu stehlen. Kurzum: Nutzen ja, zitieren auch – aber immer mit Link zum Original -, aber Copyrights nicht verletzen.

AP ist mittlerweile eine Kooperation von 1500 Tageszeitungen weltweit und bietet neben Artikeln auch Videomaterial. Das allerdings muss finanziert werden.

Vorige Woche hatte AP einen bösen Brief an das Blog Drudge Retort (eine Parodie des Drudge Reports) geschickt, weil dies Zitate zu extensiv verwendet habe. Auf die Reaktionen der Blogosphäre hin hatte sich AP aber erst einmal zurückgezogen und seine Position im Umgang mit den Bloggern überdacht.
AP-Vice-President Jim Kennedy beruft sich auf den Geist des Internets – und der sei teilen und verlinken, nicht kopieren. Blogger hatten ihn aufgefordert, erst einmal festzulegen wie viel man eigentlich verwenden dürfe. Das hat sein Team heute getan. (mk)

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