Mobile ComputingNicht alles taugt: IT-Optionen für mobile Nutzer
Das richtige Mobilgerät
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Da heutzutage alle Firmen von der Informationstechnologie zur Erledigung ihrer täglichen Geschäftsprozesse abhängen, wird es immer wichtiger, dass die Mitarbeiter Zugang zu den Informationssystemen und Firmendaten haben, und zwar von überall, egal ob vom firmeneigenen oder von einem Kunden-Betriebsgelände, oder von unterwegs. Mobiles Arbeiten erfordert eine sorgfältige Auswahl von Client-Hardware, die Versorgung mit geeigneten Kommunikationsverbindungen, und oft auch die Verwendung irgendeiner Art Middleware, um die mobile Plattform mit den Unternehmenssystemen zu verbinden. Welche Lösung gewählt wird, hängt in der Regel vom Benutzertyp ab.
Mobile Arbeitskräfte findet man in allen möglichen Branchen: Handelsvertreter, Außendienst-Ingenieure, Kuriere, Gutachter im Außendienst, Schadenregulierer oder Inspektoren für Haustechnik. Viele Firmen favorisieren Windows-Laptops wegen ihrer Kompatibilität zu Desktop-PCs und ihrer Fähigkeit, Standardprogramme zu fahren. Panasonic war einigermaßen erfolgreich mit seinen für hohe Belastungen konzipierten Toughbook-Modellen, zum Beispiel für Service-Ingenieure von Versorgungsbetrieben, wo auf CD-ROM verfügbare technische Informationen eine wichtige Rolle spielen. Die großen Bildschirme moderner Laptops machen sie auch geeignet für Kundenpräsentationen im Marketing- und Verkaufssektor. Viele Laptops sind allerdings nicht nur schwer, sondern halten auch keinen ganzen Tag durch, wenn sie kontinuierlich angeschaltet sind und mit Batterie laufen.
Eine Variante des Laptops ist der Tablet-PC, auf dem eine Version von Windows XP läuft und der Stifteingabe unterstützt. Einige Tablet-PCs unterscheiden sich nicht grundlegend von normalen Laptops, aber die Pen-gestützten Modelle haben keine Tastatur mehr, um Gewicht einzusparen. Dieser Typ wird vor allem im Gesundheits-Sektor und der automatischen Verkaufsabwicklung im Außendienst immer relevanter, wo laufend Formulare ausgefüllt und Daten eingegeben werden müssen.
PDAs sind eine weitere Alternative. Meist sind hier Anwendungen für das persönliche Informationsmanagement (PIM), die Speicherung von Kontaktdaten und To-do-Listen und für die Kalenderführung integriert. Solche Anwendungen lassen sich meist auch mit Daten auf dem Desktop oder Server synchronisieren. Die meisten Handhelds haben heutzutage auch einen E-Mail-Client eingebaut.
Smartphones unterstützen dagegen Sprach- und Datenkommunikation, Web Browsing und PIM-Funktionalität. Viele Geräte basieren auf ähnlicher Software wie PDA-Betriebssysteme, etwa Microsofts Windows Mobile und Palm OS von Palm-Source. Viele PDA-Anwendungen laufen also auch auf Smartphones.
Robuste Handhelds
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Es gibt auch noch andere, weniger bekannte robuste Handhelds, die für die Automatisierung allgemeiner Aufgaben wie Lagerinventur und Kassenrevision, Teileverfolgung oder die Aufnahme von Unterschriften bei Paketauslieferung konzipiert sind. Solche Geräte können mit Barcode-Lesern, winzigen Druckern und allen möglichen Kommunikations-Adaptern für bestimmte Aufgaben bestückt sein.
Die meisten dieser Geräte, einschließlich Psions kürzlich angekündigtes Workabout Pro sowie Symbol´s PDT-Serie, laufen mit Microsofts Windows CE-Betriebssystem, denn die Unterstützung von Entwickler-Tools durch Microsoft macht es Firmen leicht, schnell entsprechende Anwendungen zu erstellen oder existierende so anzupassen, dass sie auf der jeweiligen Hardware lauffähig sind.
Keines der erwähnten Geräte macht jedoch Sinn, wenn es nicht in der Lage ist, wann immer nötig auf Firmendaten zuzugreifen und sie zu aktualisieren. Deshalb ist in jedem Fall irgendeine Art von Kommunikations-Funktionalität essentiell. Hier stehen eine Reihe von Optionen zur Verfügung, um den mobilen Arbeitnehmer sowohl innerhalb als auch außerhalb des Firmengeländes zu unterstützen.
Viele Geräte sind sinnlos ohne Datenkommunikation
Smartphones haben von Haus aus eine Verbindung zu einem Mobilfunknetz und verwenden GPRS-Übertragung für die Datenkommunikation. Es gibt auch Adapter-Karten, um diese Funktionalität in Laptops und PDAs zu integrieren. GPRS unterstützt Datenraten von bis zu 40 KBit/s und eignet sich sehr gut für gelegentliches Surfen im Netz oder Abrufen von E-Mail. Sind jedoch regelmäßige Updates von Informationen in Realtime erforderlich, sind andere Wireless-Technologien zu empfehlen, in England etwa Mobitex’ paketbasiertes Wireless-Netzwerk, mit Transcomm als Betreiber. Die 3G Services, die jetzt von Anbietern von Mobiltechnologie propagiert werden, versprechen Datenraten von 64 bis 384 KBit/s. Sie sind jetzt auch für Laptop- und Handheld-Clients über eine Adapter-Karte verfügbar.
Wireless LAN (WLAN)-Technologien locken mit höheren Datenraten, aber dafür nur über relativ kurze Distanzen von bis zu 100 Meter. Das macht sie geeignet für den Betrieb im Büro, in Fabrikanlagen und im Lager. Wireless-Zugriffspunkte stehen zunehmend auch in Hotels und vielen öffentlichen Institutionen zur Verfügung, so dass Geschäftsreisende mit Laptops sich über das Internet mit ihren Büros verbinden können.
Bluetooth ist ein Wireless-Standard mit kleiner Reichweite, geeignet um Laptops oder PDAs mit Peripheriegeräten wie Mobiltelefon oder Drucker zu verlinken. Bluetooth wird gelegentlich auch in Anwendungen zur Lagersteuerung eingesetzt.
Problematisch bei mobilen Clients ist der häufig nur sporadisch herstellbare Kontakt mit den zentralen Unternehmenssystemen. Gleichzeitig können aber Geräte wie PDAs lokal nicht allzu viele Daten speichern. Deshalb muss es einen Mechanismus geben, der sicherstellt, dass mobile Arbeitnehmer mit aktuellen Daten versorgt werden können und dass alle Änderungen, die extern an Daten vorgenommen werden, auch gleich in den zentralen Datenbestand übernommen werden. Anbieter wie Extended Systems, Intellisync und das Sybase-Tochterunternehmen iAnywhere Solutions bieten zu diesem Zweck allesamt Middleware-Systeme an. Die meisten davon bestehen aus einem Server, der die Kommunikation mit den mobilen Clients regelt und die Daten des mobilen Nutzers mit denen der zentralen Datenbank synchronisiert. IAnywhere´s Pylon Anywhere erlaubt zum Beispiel Remote-Zugriff auf E-Mail und PIM-Daten von Lotus Domino und Microsoft Exchange-Groupware-Servern über Palm- und Pocket-PCs sowie Symbian-Geräten und Windows-Laptops. Der BlackBerry Enterprise Server, der von den meisten Anbietern von Mobiltechnologie bereitgestellt wird, bietet ähnliche Fähigkeiten. Die neueste Version von Microsoft Exchange unterstützt ebenfalls Drahtlos-Zugriff.
Live verbunden mit wichtiger Software
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Der neueste Trend bei Unternehmen ist es, über E-Mail und PIM-Daten hinauszuschauen und andere Unternehmenssoftware wie CRM und ERP-Anwendungen (Enterprise Resource Planning) ins Visier zu nehmen. Extended Systems bietet zum Beispiel mobile Systeme für den Verkauf, den Außendienst und Pharmavertreter an, die auf derselben Plattform aufsetzen wie ihre die OneBridge Mobile-Groupware. Systeme wie dieses sind typischerweise mit einer oder mehreren zentralen Datenbanken verbunden, und mit etwas Entwickler-Arbeit eines Anbieters oder eines örtlichen Systemingenieurs lassen sie sich dann leicht den speziellen Bedürfnissen des Unternehmens entsprechend anpassen.
Mit der Alternative eines webbasierenden Zugriffs auf Anwendungen und Daten kann größtenteils auf Middleware verzichtet werden, aber nicht alle Anwendungen können problemlos ins Netz gestellt werden; außerdem haben Handheld-Clients oft recht einfache Browser integriert, die vielleicht kein JavaScript oder irgendeine andere Technologie unterstützen, die von diesen Anwendungen verwendet wird.
Eine weitere Lösung ist die Verwendung eines VPN, um mobile Clients sicher mit dem Firmennetzwerk zu verbinden. Pocket-PCs sind mit einem VPN-Client seit der 2002-Version dieser Plattform ausgestattet, während Certicom spezielle Versionen seines Movian VPN-Clients for Palm, Symbian und Pocket-PC anbietet. Neoteris (jetzt Teil von NetScreen) verarbeitet VPN-Technologie und integrierte letztes Jahr Middleware in seine Secure Access-Geräte, womit sich sowohl Pocket PC- als auch Symbian-Clients lediglich über einen Browser mit Unternehmensressourcen verbinden lassen.
Management-Tools
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Der interessanteste Teil des Puzzles für IT-Abteilungen ist das Management. Viele Produktreihen für das Systemmanagement, zum Beispiel die von Altiris, oder IBM´s Tivoli, unterstützen jetzt mobile Geräte, die mit Palm OS, Pocket PC und Symbian OS sowie Windows-PCs laufen. Einige Middleware-Plattformen wie Extended´s OneBridge bauen ebenfalls Management-Tools mit ein. Allerdings gehen die Fähigkeiten von Management-Tools weit auseinander. Mit den meisten kann auf firmeneigenen mobilen Clients Software installiert und konfiguriert werden, aber nicht alle sind in der Lage, neue Geräte automatisch zu identifizieren. Einige Tools wie die zur Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien sind optionale Komponenten.
Sicherheit ist ein anderer wichtiger Aspekt, vor allem wenn mobile Geräte, auf denen Unternehmensinformationen gespeichert sind, außer Haus gebracht werden. Während einige Middleware-Plattformen es einem Administrator ermöglichen, einen entfernten Client stillzulegen, obliegt es dem Benutzer, einen Verlust oder Dienstahl sofort zu melden. Tools wie die von Pointsec oder Asynchrony Solutions sichern den Zugriff auf das Client-Gerät selbst durch Verschlüsselung aller lokal gespeicherten Daten und durch Passwortschutz.
Die vielschichtigen Aspekte beim Einsatz mobiler Technologien müsen exakt durchdacht werden. Sonst verprassen Sie viel Geld.
Links zum Thema
Mobile Computing
www.panasonic.co.uk/toughbook
www.microsoft.com/windowsxp/tabletpc
www.microsoft.com/windowsmobile
www.palmone.com/uk/products/treo600
www.symbian.com
www.certicom.com
www.extendedsystems.com
www.ianywhere.com/products
www.neoteris.com/products/access
www.pointsec.com/solutions/solutions.asp