Microsoft zahlt 440 Millionen Dollar für DRM-Lizenzen
Der Software-Konzern Microsoft will die Klage des
Sicherheitsunternehmens InterTrust gegen Zahlung von 440 Millionen
Dollar beilegen, berichtete die New York Times gestern unter Berufung
auf Angaben aus dem Unternehmen. Die Einigung wurde am Ostermontag
veröffentlicht, der in den USA kein Feiertag ist.
Das
Privatunternehmen, dessen Klage bereits seit drei Jahren läuft, warf dem
Redmonder Konzern vor, mit seinem Digital Rights Management-System im
Media Player und in Windows XP seine Patente zu verletzen.
In der
vergangenen Woche hatten Microsoft und der Medienkonzern Time Warner
angekündigt, dass sie gemeinsam die Mehrheit an ContentGuard, einer
kleinen Ausgründung des Xerox Palo Alto Research Center, übernehmen.
Angaben zur Höhe der Investition machten die Partner nicht. “Die
InterTrust Vereinbarung und das ContentGuard-Investment eröffnen uns die
Möglichkeit, bei der Verfügbarkeit von Digital Rights Management auf dem
Markt wirklich Gas zu geben”, so David Kaefer, Director für Business
Development in Microsofts Sparte für geistiges Eigentum und Lizenzierung.
Bisher hatte Microsoft alle Ansprüche von InterTrust kategorisch abgelehnt.
“Wir haben uns das angesehen, und InterTrust hat wirklich frühe Patente,
die wir lizenzieren mussten”, erklärte Kaefer nun.
InterTrust,
1990 und 1999 an die Börse gegangen, war mit dem Plan gescheitert,
selbst sein Produkt zu vermarkten. Das Unternehmen aus dem
kalifornischen Santa Clara kündigte fast allen produktiven Mitarbeitern
und verlegte sich darauf, seine Urheberrechte und Methodenpatente zu
lizenzieren. Nicht ohne Erfolg: Investoren, zu denen Sony und Philips
Electronics gehören, übernahmen die Firma im Januar 2003 für 453
Millionen Dollar. (mk)
(
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