Netgear baut cloudbasierendes Netzwerkmanagement-Tool für KMU aus
Mit der Software-as-a-Service-Plattform Business Central 2.0 sollen unter anderem Firmen mit mehreren Niederlassungen ihr verteiltes WLAN-Netzwerk zentralisiert in der Cloud verwalten können. Der Dienst unterstützt nun auch das Management der 802.11ac-Access-Points ProSafe WAC720 und 730.
Netgear hat auf der CeBIT seine ab sofort verfügbare Software-as-a-Service-Plattform Business Central 2.0 vorgestellt. Sie soll es vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erlauben, drahtlose Netzwerke zentral und cloud-basierend zu verwalten, zu überwachen und zu warten. Alternativ soll sich die Verwaltung verteilter WLAN-Netzwerke damit auch an Drittanbieter respektive Managed Service Provider (MSPs) auslagern lassen, die dann laut Anbieter WLAN-Management-Dienste für mehrere Kunden gleichzeitig bereitstellen können.
Grundsätzlich soll die Netzwerkmanagement-Plattform es Firmen erleichtern, mehrere Standorte unabhängig voneinander zu verwalten. Binnen weniger Minuten seien so sämtliche WLAN-Access-Points (AP) und Benutzer unter dem Dach des cloudbasierenden Management-Dienstes zusammengefasst. Hierbei spiele es keine Rolle, ob es sich um einen, dutzende oder auch tausende von Standorten handle, deren AP-Verwaltung Business Central 2.0 obliegt.
In puncto Hardware unterstützt Business Central 2.0 Netgear zufolge unter anderem die Verwaltung der für den Unternehmenseinsatz konzipierten 802.11ac-Access-Points ProSafe WAC720 und WAC730, aber ebenso das Management einiger älterer 802.11n-Modelle. Ein Dashboard gibt zudem Einblick in den Servicestatus und die derzeitigen Leistungswerte.
Im Allgemeinen können Nutzer in Sachen Netzwerkverwaltung bei Netgear zwischen insgesamt vier verschiedenen Betriebsmodi für unterschiedliche Einsatzszenarien wählen, was das Unternehmen als “Quad-Mode-Management” bezeichnet. So gibt es einen Standalone-Modus, bei dem nur ein einziger WLAN-Zugangspunkt mit eigener Weboberfläche betreut werden muss, aber auch einen Ensemble-Modus bei dem sich bis zu zehn Access Points desselben Modells gleichzeitig zentral verwalten lassen. Ein als “Master” deklarierter Access Point übernimmt dann das Management der übrigen Zugangspunkte.
Im Controller-Modus kommt wiederum ein eigener Hardware-Controller zum Einsatz, der die Access-Points steuert und an den folglich alle APs per Kabel angeschlossen werden müssen.
Im Cloud-Managed-Modus wird die gesamte Verwaltung, wie der Name schon andeutet, durch die Business-Central-Cloud-Plattform vorgenommen. Der Modus eignet sich also vor allem für dezentrale Infrastrukturen wie Ladenketten, an dem sich die verteilten Zugangspunkte in den einzelnen Läden nicht direkt per Kabel an einen Hardware-Controller anschließen lassen. Darüber hinaus richtet sich Netgear mit der Lösung unter anderem aber auch an kleine Büros, Unternehmen mit mehreren Niederlassungen, Restaurantketten und Cafés.
Außer dem nun möglichen Cloud-Management-Modus ist in Business Central 2.0 auch noch neu, dass nun eine Bandbreiten-Überwachung und -Begrenzung eingeführt wurde, die es laut Netgear erlaubt, den Traffic zu regulieren und eine insgesamt konsistentere WLAN-Qualität für alle Nutzer im Netzwerk zu liefern. Überdies hat der Anbieter eine adaptive Schnittstelle für Smartphones und Tablets zu der Plattform hinzugefügt. Dadurch sollen IT-Administratoren und Drittanbieter das Netzwerkmanagement auch von unterwegs übernehmen können.
Netgear Business Central 2.0 lässt sich in verschiedenen Lizenzpaketen erwerben, die von der jeweiligen Anzahl der Access Points und der Lizenzdauer abhängen. Kunden mit aktiver Business-Central-Lizenz erhalten telefonischen Lifetime-Support, der rund um die Uhr verfügbar ist, sowie eine Lifetime-Hardware-Garantie auf ProSafe-Produkte. Im Rahmen einer kostenlosen 90-Tage-Testversion können Firmen Business Central 2.0 zunächst ausprobieren.
Der Aachener Netzwerkausrüster Lancom stellt auf der diesjährigen CeBIT eine ähnliche Lösung namens Lancom Management Cloud (LMC) vor. Auch sie will es Firmen ermöglichen, die Verwaltung und Überwachung von Geräten und auch kompletten Netzwerken in die Cloud zu verlagern. Geheime Netzwerkschlüssel und Konfigurationsdaten liegen laut Anbieter dabei ausnahmslos in vertrauenswürdigen, deutschen Rechenzentren.
Mit der Lancom Management Cloud sollen sich nicht nur lokale, sondern auch standortübergreifende Netze schnell und einfach in Betrieb nehmen sowie verwalten und überwachen lassen. Anpassungen an veränderte organisatorische Rahmenbedingungen sollen zudem ebenso leicht umsetzbar sein wie die Erweiterung vorhandener Infrastrukturen und der Austausch von Netzwerkkomponenten.