Web-Services
Web-Dienste heben ab

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Eine Reihe von Kritikern meint, dass Web-Dienste wegen der aktuellen
Mängel der Technologie keine Zukunft hätten. Martin Butler, Chef des
IT-Beratungsunternehmens Butler Group, ist dagegen überzeugt, dass
Erfahrungen aus der Vergangenheit darauf hindeuten, dass dies nicht
stimmt.

In der letzten Zeit habe ich von vielen Journalisten das
Selbe über Web-Dienste gehört: “Web-Dienste funktionieren nicht
wirklich, oder? Ihre Meinung, bitte.” Zum Pech für diese Fragesteller,
die eine kritische Reaktion auf diese Technologie erwarten, glaube ich
weiterhin, dass Web-Dienste ein brauchbares Modell sind, um Anwendungen
via Web gemeinsam zu nutzen – In-House und mit Dritten -, und dass sie
sich verbreiten werden.

Die gegenwärtigen Probleme mit
Web-Diensten sind die von jeder neuen Technologie. Erstens wurden die
Erwartungen zu hoch angesetzt. Zweitens müssen die Konkurrenzkämpfe
zwischen den Anbietern überwunden werden, um sich auf Standards zu
einigen. Und schließlich müssen Implementationen beweisen, wie die
Technologie funktionieren kann.

Das wesentliche Problem bei
Web-Diensten besteht darin, dass die meisten aktuellen Implementationen
Mängel haben. Web-Dienste sollten große Flexibilität bei Arbeitsabläufen
bieten. Ist ein Anbieter nicht in der Lage, einen Arbeitsablauf
abzuwickeln, sollten Web-Dienste automatisch einen anderen Anbieter
finden, und zwar nahtlos.

Im Moment liegen Systeme, die hierzu in
der Lage sind, noch ein Stück in der Zukunft. In der Zwischenzeit
behaupten Kritiker von Web-Diensten, dass die Erwartungen noch nicht
erfüllt worden seien – nur wenige Jahre, nachdem man begonnen hat
Web-Dienste ernsthaft zu diskutieren – und dass die Technologie daher
gescheitert sei.

Das ist kurzsichtig und könnte unvorhersehbaren
Schaden bei der Wahrnehmung von IT anrichten. Die Kritiker erklären
Web-Dienste zu einem weiteren gescheiterten Modell, noch ein Hype der
Anbieter, wieder ein paar Millionen Wörter, die über leere Versprechen
geschrieben werden.

Nichts könnte von der Wahrheit weiter weg
sein. Bei neuen Technologien geht es um Zukunftsplanung und deren
stufenweise Realisierung, nicht um die Implementierung über Nacht.

Als die Gebrüder Wright ihren ersten Flug unternahmen, wurde das als
Durchbruch begrüßt. Niemand war enttäuscht, weil ihr Flugzeug keine 400
Passagiere in wenigen Stunden über den Atlantik transportieren konnte.
Man nahm die Idee an, ohne detaillierte Vorstellungen von den
Möglichkeiten, aber mit einer gewissen Sicherheit, dass dies zu größeren
Dingen führen würde.

So sollte es auch mit Web-Diensten sein. Ein
schwankender Probeflug hat stattgefunden, und im Rückblick werden einige
der Angebote geringfügig erscheinen, aber es handelt sich um einen
Anfang, und darauf müssen wir die Zukunft aufbauen.

Wenn wir
weiterhin alles Neue abschreiben, das nicht sofort sämtliche Erwartungen
erfüllt, gibt es keinen Fortschritt. Wenn wir Web-Dienste nicht
akzeptieren, schränken wir die Zukunft des technologischen Fortschritts
ein. Java wird nur eine weitere Sprache sein. Arbeitsabläufe bleiben in
einer linearen Zwangsjacke stecken. Integration wird immer größere
Ressourcen verschlingen, wie ein nimmersattes Untier. Das Endergebnis
wird Stagnation sein.

Ich akzeptiere, dass die Angebote für
Web-Dienste derzeit sehr beschränkt sind und in den meisten Fällen
nutzlos. Der erste motorisierte Flug hatte nicht die Distanz der
Flügelspanne einer 747, aber ohne diesen ersten Flug würde es keine
Groraumflugzeuge geben. Eine Reise über Tausende von Kilometern beginnt
mit einem einzigen Schritt. Sie beginnt nicht damit, dass man im Stuhl
sitzen bleibt und Witze macht über die Bemühungen, sich weiterzubewegen.

Qualifizierte Kommentare in englischer Sprache an
Martin.butler@butlergroup.com

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