Fraunhofer nimmt erste Anmeldungen für Volksverschlüsselung entgegen
Die Registrierung für die im Herbst zusammen mit der Deutschen Telekom angekündigte Volksverschlüsselung ist kostenlos. Das Angebot selbst wird für Privatnutzer auch kostenlos bleiben. Interessenten müssen sich lediglich einmal mit Personalausweis oder Reisepass ausweisen.
Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (Fraunhofer SIT) beginnt kommende Woche im Rahmen der CeBIT damit, Anmeldungen für die als Volksverschlüsselung bezeichnete Kryptographie-Lösung entgegenzunehmen. Um sich für das im Herbst vergangenen Jahres zusammen mit der Deutschen Telekom angekündigte Angebot zu registrieren, müssen sich Messebesucher lediglich einmal mittels Personalausweis oder Reisepass ausweisen. Das Angebot gilt auch für ausländische Besucher.
Sie erhalten dann eine Karte mit einer 12-stelligen Nummer, mit der sie sich später gegenüber der Volksverschlüsselungssoftware identifizieren können, damit diese dann die kryptografischen Schlüssel generiert. Schlüssel und Zertifikate werden dann automatisch so in die Anwendungsprogramme eingebracht, dass diese sie korrekt nutzen.
Das Angebot basiert auf zwei Säulen. Der Betrieb erfolgt in einem Rechenzentrum der Telekom in Deutschland, die erforderliche Client-Software wurde vom Fraunhofer SIT entwickelt. Deren erste Version für Desktop-Rechner mit aktuellen Windows-Versionen wird für Mitte 2016 erwartet. Für Privatanwender wird die Nutzung von Infrastruktur und Software kostenlos sein. Es wird aber bereits über kostenpflichtige Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Versionen nachgedacht, die auch PGP unterstützen werden. Auch Versionen für Mac OS X, Linux, iOS und Android sind vorgesehen.
Nach dem Auftakt auf der CeBIT soll die Registrierung dann auch bei weiteren Veranstaltungen möglich sein. Diese werden auf der Website des Angebots bekannt gemacht. Die Fraunhofer-Software generiert nicht nur die notwendigen Verschlüsselungsinformationen, sondern konfiguriert auch E-Mail-Programme automatisch so, dass diese mit der Verschlüsselungssoftware zusammenspielen. Zur Verschlüsselung unterstützt die Software zunächst den S/MIME-Standard.
Die meisten Nutzer benötigen für die Verschlüsselung selbst kein zusätzliches Programm, da die meisten E-Mail-Programme dies bereits selbst übernehmen können, wenn die Schlüssel vorhanden sind. Allerdings ist die Bereitstellung der Schlüssel für Laien nicht immer ganz einfach. Den Quellcode der Software wird Fraunhofer veröffentlichen. Damit haben Experten dann die Möglichkeit, sie auf Hintertüren zu überprüfen.
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