Augmented-Reality-Start-up Magic Leap schließt Finanzierungsrunde über 793,5 Millionen Dollar ab

Start-UpUnternehmen
Magic Leap Elefant (Screenshot: ITespresso)

Damit steigt Magic Leap zu einem der wertvollsten Start-ups der Welt auf. Über die Finanzierungsrunde wurde im Vorfeld bereits viel spekuliert. Nun ist offiziell, dass als Lead-Investor bei dem Start-up aus Florida das chinesische Unternehmen AliBaba an Bord ist. Neben mehreren bekannten Finanzinvestoren hat sich zudem nun auch Warner Bros. beteiligt.

Das mit der Entwicklung eines offenbar recht neuen Ansatzes für Virtual Reality befasste US-Unternehmen Magic Leap hat seine Serie-C-Finanzierungsrunde jetzt offiziell abgeschlossen. Wie das Start-up aus Florida mitgeteilt hat, kamen dadurch 793,5 Millionen Dollar in die Kasse. Obwohl es sich um eine beeindruckende Summe handelt, liegt die dennoch etwas unter den bereits im Dezember von US-Medien kolportierten 827 Millionen Dollar. Dennoch klettert die Bewertung damit auf rund 4,5 Milliarden Dollar, womit Magic Leap nun eines der wertvollsten Start-ups der Welt ist.

Als Investor neu hinzugekommen ist in der aktuellen Runde Alibaba als Lead-Investor, außerdem kommt Geld vom Unterhaltungskonzern Warner Bros. sowie von mehreren Finanzinvestoren, darunter Fidelity Management and Research Company, J.P. Morgan Investment Management, Morgan Stanley Investment Management, Wellington Management Company. Auch Google Ventures und Qualcomm Ventures, die bereits früher eingestiegen waren, sind wieder dabei.

Magic Leap (Screenshot: ITespresso)
Eines der wenigen Bilder, die zeigen, was Magic Leap mit seiner noch in Entwicklung befindlichen Augmented-Reality-Brille bald möglich machen will (Screenshot: ITespresso).

Das große Interesse an Magic Leap und die hohen Summen, die das Start-up erhält, rufen bei Beobachtern vor allem deshalb regelmäßig Verwunderung hervor, weil das Unternehmen immer noch lediglich ein Konzept und eine Idee vorweisen kann, aber kein fertiges Produkt. CEO Rony Abovitz hat das bislang immer damit begründet, dass man nicht lediglich vorhanden Technologien zu einem neuen Augmented-Reality-Produkt zusammenfüge, sondern von Grund auf etwas komplett Neues schaffe.

Das Versprechen von Magic Leap ist es, mit Hilfe einer speziellen Brille die tatsächliche Umgebung durch digitale Bilder zu überlagern. Von bisherigen Angeboten will sich Magic Leap dadurch unterscheiden, dass es “digitale Lichtfelder” in die Augen der Nutzer projiziert, womit es einen wesentlich realistischeren Eindruck verspricht, als ihn heute verfügbare Produkte von Firmen wie Brother, Epson, Ubimax oder Vuzix bieten. Im Gegensatz zu diesen scheint sich Magic Leap zudem nicht auf professionelle Anwender, sodnern auf Verbraucher konzentrieren zu wollen. Darauf deuten nicht nur die bisherigen Präsentationen, sondern nun auch der Einstieg von Warner Bros. hin.

Aus den wenigen, bisher veröffentlichten Informationen und Bildern lässt sich ableiten, dass Magic Leap offenbar an einem Augmented-Reality-Headset mit einem selbstentwickelten Display arbeitet. Darauf sollen virtuelle Bilder die Realität wirklichkeitsnäher überlagern können, als dies bisherige Angebote vermögen.

Vereinzelte Erfahrungsberichte klingen vielversprechend, allerdings scheint Magic Leap noch weit davon entfernt zu sein, die dafür erforderliche, aufwändige Technik in einer wirklich kompakten und tragbaren Form anbieten zu können. Die Beteiligung von Google Ventures und die Tatsache, dass Google-CEO Sundar Pinchai einen Sitz im Board des Start-ups inne hat, führten bereits zu Spekulationen, dass eine der kommenden Auflagen von Google Glass mit der Technologie aus Florida arbeiten könnte. Belege dafür, dass dies tatsächlich so sein wird, gibt es aber noch keine.


In diesem Video bei Youtube, das angeblich ohne weitere Effekte direkt durch eine Brille von Magic Leap aufgenommen wurde, stellt das US-Start-up seine so hochgehandelte aber noch weitgehend unbekannte Technologie vor.

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