Blue Jeans offeriert plattformübergreifenden HD-Videokonferenzdienst

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BlueJeans_Logo (Bild: Blue Jeans Network)

Der cloudbasierende Dienst erlaubt anbieter- und geräteunabhängige Video-, Audio- und Webkonferenzen für bis zu 100 Teilnehmer. Nutzer können etwa per Jabber, Browser, Mobilgerät oder Raumsystem an virtuellen Meetings teilnehmen.

Der Video-as-a-Service-Anbieter Blue Jeans Network bietet einen cloudbasierenden HD-Videokonferenzdienst an, der es Mitarbeitern ermöglichen soll, anbieter- und geräteunabhängig über eine Plattform zu kommunizieren. Damit positioniert sich das US-Unternehmen als erweiterbare Alternative zu traditionellen Hard- und Software-basierenden Videokonferenz-Infrastrukturen in Firmen.

BlueJeans_Logo (Bild: Blue Jeans Network)

Da der zu Video-, Audio- und Webkonferenzen kompatible Blue-Jeans-Dienst vollständig in der Cloud läuft, können sich Nutzer über die Plattform ihrer Wahl – ohne Kauf, Installation oder Verwaltung spezieller Hard- und Software – mit einer bestehenden Blue-Jeans-Konferenz verbinden. Dem Anbieter zufolge lässt sich die Kapazität bei Bedarf zum Beispiel durch das Hinzufügen weiterer Lizenzen oder zusätzlicher virtueller Anschlüsse erweitern.

Blue-Jeans-Zugriff über verschiedene Geräte und Plattformen möglich

Blue Jeans unterstützt in Standardbesprechungen bis zu 25 Video- oder Audio-Endpunkte und mit der Zusatzoption für “Besprechungen mit vielen Teilnehmern” bis zu 100 Endpunkte respektive Teilnehmer. Damit eigne sich der Service etwa für globale Teambesprechungen, aber auch für Online-Schulungen sowie für Verkaufs- und Einstellungsgespräche.

Das plattformübergreifende Tool erlaubt es Anwendern beispielsweise, per Desktop-Anwendung unter Windows und Mac OS oder per Browser-Plug-in an einer Konferenz teilzunehmen. Letzteres ist etwa über entsprechende Erweiterungen für Firefox, Internet Explorer und Safari möglich, die unter anderem jeweils das Starten von Sofortbesprechungen realisieren oder durch die Integration in Google Kalender oder Microsoft Outlook anstehende Meetings anzeigen können.

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Die cloudbasierende Videokonferenzlösung Blue Jeans erlaubt Online-Besprechungen mit bis zu 100 Teilnehmern (Screenshot: Blue Jeans Network).

Die Plug-ins installieren sich Blue Jeans zufolge automatisch, sobald ein Nutzer sich zum ersten Mal in eine Konferenz einwählt. Für Googles Browser Chrome wird dank seiner WebRTC-Implementierung im Übrigen keinerlei Plug-in mehr benötigt, ein Meeting-Teilnehmer muss lediglich den entsprechenden Link zur Konferenz anklicken, um teilnehmen zu können.

Des Weiteren sind Teilnehmer in der Lage, sich über ihr Smartphone beziehungsweise Tablet zu einem Meeting hinzuzuschalten. Die zugehörige App ist sowohl für Android als auch iOS als kostenloser Download verfügbar.

Blue Jeans unterstützt zudem Unified-Communications-Lösungen wie Skype for Business (ehemals Microsoyft Lync) oder Cisco Jabber. Auch H.323- respektive SIP-basierende Raumsysteme von Cisco, Polycom oder LifeSize werden unterstützt. Dies soll mehreren Personen in einem Konferenzraum die Möglichkeit eröffnen, an einer Videokonferenz teilzunehmen. Auf diese Weise sollen auch die mit solchen Raumsystemen einhergehenden Inkompatibilitäten und Netzwerkbeschränkungen bei externen Verbindungen überbrückt werden. Für Anwender, die ohne Videobild an Meetings teilnehmen können oder wollen, stellt Blue Jeans zudem eine Audio-Brücke zur Einwahl mit Mobil- oder Festnetztelefon bereit.

Blue Jeans Group Chat (Screenshot: Blue Jeans Network)
Mitarbeiter können unter anderem über den Browser, über ihr Mobilgerät oder per Raumsystem auf bestehende Blue-Jeans-Konferenzen zugreifen (Screenshot: Blue Jeans Network).

Teilen und Aufzeichnen von Inhalten

Durch die integrierte Dual-Stream-Unterstützung lassen sich Inhalte wie Marketingfolien mit Blue Jeans auch bei bestehenden HD-Verbindungen mit anderen Mitarbeitern teilen, ohne dass darunter die Qualität des gegenwärtigen Video-Feeds zu leiden hätte. Überdies können nicht nur Bild-, sondern auch Videoinhalte wie Produktdemos mit anderen geteilt werden. Dies soll stets synchronisiert ablaufen, sodass jeder Teilnehmer weltweit und von jeder Plattform gleichzeitig die jeweiligen Inhalte zu sehen bekommt.

Darüber hinaus lassen sich Blue-Jeans-Konferenzen einschließlich der Video- und Audio-Streams sowie der geteilten Inhalte auch aufzeichnen. Für alle Nutzer in der Standardaufzeichnungsfunktion inbegriffen ist dabei das Herunterladen einer Besprechungsaufzeichnung als mp4-Datei. Eine Aufzeichnung darf jedoch nicht länger als fünf Stunden sein. Mit der über einen Zusatzdienst erhältlichen erweiterten Aufzeichnung ist deren Dauer dagegen nicht begrenzt. Weiterhin ermöglicht sie unter anderem das Teilen der Aufzeichnung über einen Link. Wie bei anderen Kommunikationsdiensten lassen sich auch bei Blue Jeans während einer Konferenz über eine Gruppen-Text-Chatfunktion Links, Fragen oder andere Mitteilungen versenden, ohne den Gesprächsfluss zu unterbrechen.

Davon abgesehen können Interessierte ein Primetime genanntes Angebot nutzen, das das Abhalten video-zentrischer Online-Veranstaltungen mit bis zu 2000 Teilnehmern und 100 interaktiven Moderatoren möglich macht. Der Zusatzdienst lässt sich 14 Tage lang kostenlos ausprobieren.

Blue Jeans Meeting (Screenshot: Blue Jeans network)
In Standardbesprechungen unterstützt Blue Jeans bis zu 25 Video- und Audio-Endpunkte. So sind etwa globale Team-Meetings möglich (Screenshot: Blue Jeans Network).

Der Anbieter verspricht, eine sichere und unternehmenstaugliche Cloud-Umgebung bereitzustellen. Umsetzen will er dies einerseits durch die 128 beziehungsweise 256 Bit starke AES-Verschlüsselung des bei den Konferenzen übertragenen Videostroms – die Verschlüsselungsstärke hängt laut Blue Jeans Network dabei davon ab, ob der jeweilige Endpunkt die höhere Chiffrierung auch unterstützt. Zudem wird beispielsweise bei einem vorherigen Verbindungsaufbau von einem Raumsystem TLS-Verschlüsselung eingesetzt.

Andererseits will das Unternehmen eine Absicherung durch die Unterstützung des sogenannten NAT-Traversals erreichen, das auch über Firmen-Firewalls und mehrere NAT-Übergabestellen hinweg die erforderliche Ende-zu-Ende-Verbindung aufrechterhalten soll.

“Im Prinzip sind bei den meisten Firmen die normalen UDP-Videoports aus Sicherheitsgründen geschlossen. Da Blue Jeans sein Netzwerk so aufgebaut hat, dass nur ausgehende Ports verwendet werden – vom Kunden zu Blue Jeans – braucht der Kunde keine eingehenden Ports zu öffnen. Diese sind nämlich häufig Angriffen aus dem Internet ausgesetzt”, erklärt Axel Albrecht von Blue Jeans Network.

Das sei ein fundamental anderer Ansatz als bei anderen Anbietern, die große Bereiche von eingehenden Ports geöffnet haben müssten. “Falls ein Kunde sich entschließt, Blue Jeans einzusetzen, dann kann er in der Firewall angeben, dass eine Kommunikation aus dem Firmennetz auf bestimmten Ports die Firewall passieren (Traversal) darf. Der Portbereich bezieht sich dann eindeutig auf die Nutzung von Blue-Jeans-Videositzungen”, führt Albrecht weiter aus.

IT-Personal steht zum Hinzufügen und Verwalten von Blue-Jeans-Nutzern sowie zum Einrichten von Zugriffsrechten und Kennwörtern überdies eine zentrale Administratorkonsole zur Verfügung. Daneben offeriert der Video-as-a-Service-Anbieter ein sogenanntes Command Center, das IT-Abteilungen bei der Darstellung, Messung und Verwaltung ihres Blue-Jeans-Dienstes behilflich sein soll. Dazu hält er interaktive Dashboards, Echtzeit-Konferenzdaten und Verlaufsberichte für Administratoren bereit.

Zusätzlich werden Blue-Jeans-Kunden mit ihrer Registrierung automatisch in ein Standard-Servicekonzept aufgenommen, das Unterstützung per Internet, Telefon und E-Mail vorsieht. Darüber hinaus steht als Upgrade ein Premium-Tarif zur Verfügung, der an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr, Support, technische Beratung und Schulungen ermöglicht.

Blue Jeans Network stellt die Möglichkeiten seines cloudbasierenden Videokonferenzdienstes auch in einem Video auf Youtube vor.

Tipp der Redaktion: Mitte April 2015 hat Microsoft seiner Unified-Communications-Lösung Lync ein umfangreiches Update spendiert, wodurch sie dem klassischen Skype nun stark ähnelt. Das schlägt sich folgerichtig auch in einer Umbenennung in Skype for Business nieder. Doch was bringt das Update außer einem neuen Namen? ITespresso ist dieser Frage nachgegangen.

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