Internet Explorer: Microsoft kündigt erneut Support-Stopp für ältere Versionen an

Von wenigen Ausnahmen abgesehen unterstützt der Softwarekonzern ab 12. Januar ausschließlich Internet Explorer 11. Nur Anwender von Windows Vista SP2, Server 2008 SP2 und Server 2012 bekommen auch danach noch Patches für eine ältere IE-Variante. Der Support für IE 8 fällt hingegen vollständig weg.
Auf seiner Website weist Microsoft zum wiederholten Male darauf hin, dass es für ältere Varianten seines Browsers Internet Explorer nur noch bis 12. Januar, also dem ersten Patchday 2016, Support bietet. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind davon sämtliche Ausgaben vor Internet Explorer 11 betroffen. IE 11 sei zudem die “letzte Version” des Microsoft-Browsers.
“Ab dem 12. Januar 2016 werden technischer Support und Sicherheitsupdates nur für die jeweils aktuellste Version von Internet Explorer, die für ein unterstütztes Betriebssystem verfügbar ist, zur Verfügung gestellt”, heißt es in einem Support-Dokument. Demzufolge unterstützt Microsoft IE 9 nur noch unter Windows Vista SP2 und Server 2008 SP2 sowie IE 10 nur noch unter Windows Server 2012. Nutzer einer anderen, noch von Microsoft unterstützten OS-Version sollten dann spätestens Anfang Januar 2016 zu Internet Explorer 11 oder einem alternativen Browser wechseln.
Bislang hatte der Konzern aus Redmond stets die IE-Version, die zusammen mit einer neuen Betriebssystemvariante auf den Markt gekommen ist, auch bis zum Lebensende des OS unterstützt. Die Konsequenz davon war, dass das Unternehmen zwischenzeitlich sechs verschiedene Browser-Versionen pflegen musste: von IE 6 für Windows XP bis zu IE 11 für Windows 7 und Windows 8.1. Nun gilt die Lifecycle-Richtlinie nur noch für die aktuellste IE-Version, die für ein OS verfügbar ist.
Das Support-Ende trifft vor allem Nutzer von Internet Explorer 8, denn aktuellen Zahlen von Net Applications zufolge griffen im November noch rund 11,64 Prozent aller Anwender mit dieser IE-Version auf das Internet zu. Die Anteile von IE 9 und 10 lagen zuletzt bei 6,64 und 4,44 Prozent. Unklar ist allerdings, wie viele davon ein auch zukünftig zu Updates berechtigtes Serverprodukt einsetzen. Darüber hinaus versorgt Microsoft die 1,74 Prozent, die auf Windows Vista entfallen, weiter mit Patches.
Kunden, deren Branchenanwendungen von einer künftig nicht mehr unterstützten IE-Version abhängig sind, verweist Microsoft auf “neue Features und Ressourcen, um Kunden darin zu unterstützen, ein Upgrade durchzuführen und jeweils die neueste Browserversion zu nutzen”. IE11 biete dafür den Enterprise-Modus, dessen bessere Abwärtskompatibilität Kunden in die Lage versetze, viele ältere Webanwendungen auszuführen, sobald sie ein Upgrade auf einen aktuelleren Browser durchführten. Microsoft habe sich zudem verpflichtet, die Abwärtskompatibilität weiter zu verbessern.
Ob Anwender trotz des fehlenden Supports Anfang 2016 zügig auf IE 11 umsteigen, bleibt abzuwarten. Das Support-Ende von Windows XP im April 2014 hatte auf die Nutzerzahlen von Windows XP beispielsweise zunächst nur geringen Einfluss. Zwischen März und November 2014 sank der Anteil des OS laut Net Applications um lediglich 10 Punkte auf rund 17 Prozent. Im Oktober 2015, also 18 Monate nach seinem Support-Ende, hatte Windows XP noch immer einen Anteil von 11,68 Prozent.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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