Google Chrome: neues Feature blockiert künftig ressourcenfressende Anzeigen
Chrome stuft derzeit Anzeigen als Belastung ein, sobald sie mehr als 0,1 Prozent der gesamten Netzwerkbandbreite des Browsers verbrauchen. Obergrenzen finden isch aber auch bei CPU-Auslastung und der CPU-Zeit.
Seit Juni arbeiten die Entwickler von Chrome an einer neuer Funktion, die die Verarbeitung bestimmter Online-Anzeigen unterbinden soll, sobald sie zu viele Systemressourcen verbrauchen. “Diese Änderung führt eine neue Funktion ein, die Werbe-iFrames unterdrücken kann, bei denen ein übermäßiger Ressourcenverbrauch erkannt wurde”, erklärt Google-Entwickler John Delaney zu seinem Code-Beitrag.
Derzeit gelten dabei als relative Obergrenzen 0,1 Prozent der insgesamt vom Browser genutzten Bandbreite, 0,1 Prozent der CPU-Nutzung pro Minute und 0,1 Prozent der gesamten CPU-Zeit. Werden diese Werte erreicht, wird der Ladevorgang der Anzeige abgebrochen und die Anzeige entfernt. Zudem soll die bereits für Safe Browsing benutzte Technik zum Einsatz kommen, die eine Warnung statt der ressourcenfressenden Werbung anzeigt.
9to5Google, der Blog, der die die Heavy Ad Intervention genannte Funktion als erster bemerkte, war schonin der Lage, die Warnung zu reproduzieren. Demnach informiert Chrome nur kurz und knapp darüber, dass eine Anzeige entfernt wurde. Ein Klick auf Details liefert anschließend die Begründung, nämlich den für das eigene Gerät zu hohen Ressourcenbedarf.
Egal aus welchen Gründen es stattfindet, so ist das Blockieren von Werbung, egal aus welchen Gründen, umstritten. Indes sind Inhaltsblocker inzwischen eine Standardfunktion von Browsern. Da Google sein Geld aber in erster Linie mit Online-Werbung verdient, bemüht sich das Unternehmen um einen anderen Ansatz. Das Unternehmen propagiert Richtlinien für akzeptable Werbung. Dementsprechend wird der Werbeblocker für Chrome, der in der kommenden Woche eingeführt werden soll, auch vor allem solche Websites “bestrafen”, die diese Richtlinien nicht berücksichtigen.
Der Browser Chrome wird künftig alle Anzeigen auf Websites unterdrücken, sobald auch nur eine Werbung gemäß den Better Ads Standards als nicht nutzerfreundlich eingestuft wird. Chrome schützt seit kurzem Nutzer aber auch vor Werbe-iFrames, die unerwünschte Downloads auslösen – eine Technik, die oft bei Malvertising-Kampagnen eingesetzt werden, um Nutzer mit Schadsoftware zu infizieren.