Microsoft stellt Technologie zur Erkennung von Gesichtsausdrücken vor

Innovation
Das KI-Tool erkennt Gesichtsausdrücke und menschliche Emotionen (Bild: Microsoft).

Das im Rahmen von Microsofts Projekt Oxford entwickelte, cloud-basierende Tool erkennt in seiner derzeit aktuellen Betaversion die acht Gefühlszustände Wut, Verachtung, Furcht, Ekel, Glück, Gleichgültigkeit, Trauer und Überraschung. Microsoft bietet es Entwicklern zur Integration in ihre Anwendungen an.

Microsoft bietet im Rahmen seines Project Oxford nun auch eine Technologie zur Erkennung von Gesichtsausdrücken an. Softwareentwickler können die als Teil einer Sammlung von Cloud-Services bereitgestellten Algorithmen nutzen, um ihre Anwendungen anhand von Fotos Emotionen bei Menschen erkennen zu lassen. Die Betaversion wurde jetzt freigegeben. Sie kann zunächst acht wesentliche Gefühlszustände ausmachen: Wut, Verachtung, Furcht, Ekel, Glück, Gleichgültigkeit, Trauer und Überraschung. Microsoft erklärt, dass diese Emotionen über Kulturgrenzen hinweg verstanden werden.

Bei einer Vorführung versuchte Chris Bishop, Chef von Microsoft Research Cambridge, das Potenzial des Tools aufzuzeigen. Er führte vor, wie mehrere Personen und unterschiedliche Emotionen gleichzeitig beobachtet werden können. Jede der Emotionen wurde mit einem Wert auf einer Skala zwischen null und eins eingestuft. Allerdings lassen sich derzeit offenbar Gefühle noch nicht immer zweifelsfrei und richtig ermitteln. Außerdem ist nur ein Teil des gesamten Spektrums menschlicher Emotionen erfassbar.

Das KI-Tool erkennt Gesichtsausdrücke und menschliche Emotionen (Bild: Microsoft).
Das KI-Tool erkennt Gesichtsausdrücke und menschliche Emotionen (Bild: Microsoft).

Als Beispiel für den bereits jetzt möglichen Einsatz nannte Microsoft zum Beispiel die Einschätzung von Kundenreaktionen. Entwickler könnten das Tool aber etwa auch in einer Messaging-App nutzen, um Emotionen zu interpretieren. Als langfristiges Ziel nannte CEO Satya Nadella bei einer Veranstaltung, alternative Eingabe- und Ausgabemethoden zu entwicklen, um neuartige PCs zu schaffen. Diese Geräte sollen auf völlig neuen Wegen mit Anwendern interagieren. Ein Teilaspekt sei die Fähigkeit, die Stimmung des Nutzers zu erkennen.

Die Gefühlserkennung ist eines von mehreren Werkzeugen, die das Project Oxford anbietet. Außerdem zählen dazu die Computer-Vision-APIs zur Erkennung und Einordnung von Bildinhalten, die Face-APIs zur Gesichtserkennung, die Speech-APIs mit Spracherkennung und Sprachsynthese sowie APIs für Rechtschreibprüfung. Der Language Understanding Intelligent Service (LUIS) verspricht zudem eine für die jeweilige Anwendung ausgelegte Erkennung von Anweisungen in natürlicher Sprache.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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