HP und SanDisk kooperieren für neue Speichertechnologie
Die Kooperationspartner streben Produkte mit der tausendfachen Geschwindigkeit und Lebensdauer aktueller Flash-Speicher an. Die Neuentwicklung soll sich zudem außer zur Datenablage auch als Arbeitsspeicher nutzen lassen. Damit bildet sie dann eine Grundlage für HPs ehrgeiziges, “The machine” genanntes Projekt einer neuen Rechnerarchitektur.
HP und SanDisk sind eine Partnerschaft eingegangen. Deren langfristiges Ziel ist es, eine neue Speichertechnik zu entwickeln und zur Marktreife zu führen. Diese soll die tausendfache Geschwindigkeit und zugleich die tausendfache Lebensdauer derzeitiger Flash-Speicher bieten. Zudem werde sie gegenüber DRAM-Speichertechnik erhebliche Vorteile bei Kosten, Energieverbrauch, Speicherdichte und Haltbarkeit aufweisen, haben die Kooperationspartner mitgeteilt.
Heute steht auf dem Markt das flüchtige und schnelle RAM dem nichtflüchtigen, aber vergleichsweise langsamen Flash gegen. Künftige soll sich Speicher aber sowohl für die Nutzung als Arbeitsspeicher als auch zur Datenaablage eignen. HP und SanDisk werden dabei mit ihrem Konzept mit der von Intel und Micron angekündigten Speichertechnik 3D XPoint konkurrieren. Die nichtflüchtige Technologie 3D XPoint soll ohne Transistoren auskommen und ebenfalls um den Faktor 1000 schneller sowie haltbarer sein als das derzeit für Speicherkarten und Solid State Drives verwendete NAND-Flash. Allerdings wollen Intel und Micron erste Produkte damit schon 2016 auf den Markt bringen.
HP udn SanDisk haben dagegen noch keinen konkrten Zeitplan genannt: Siva Sivaram, Executive Vice President bei SanDisk, spricht lediglich davon, dass die neue Technik den Markt “in den kommenden Jahren” revolutionieren werde. HP-CTO Martin Fink betonte die Bedeutung der Entwicklung für das von ihm im vergangenen Jahr erstmals vorgestellte Computing-Konzept The Machine. Dabei sollen auf bestimmte Aufgaben spezialisierte Prozessoren per Licht mit einem “universellen Speicher” kommunizieren. Die derzeit übliche Trennung von Hauptspeicher und Massenspeicher sowie die heute übliche Von-Neumann-Architektur sollen dadurch aufgehoben werden. “Das wird es uns erlauben, mit riesigen Datenmengen umzugehen”, erklärte Fink bei der Vorstellung des Konzepts im Juni 2014.
Eine Speichertechnik wie sie nun HP und SanDisk zusammen entwickeln wollen, ist eine der Voraussetzungen für “The Machine”. Die beiden Partner führen mehrere Entwicklungslinien und Kompetenzen zusammen. Flash-Speicherkarten-Hersteller SanDisk beschäftigt sich mit ReRAM (Resistive RAM), einem nichtflüchtigen Speichertyp, der schon länger als mögliche Alternative zum Flash-Speicher gilt. HP arbeitet seit Jahren an Memristoren – einem passiven elektrischen Bauelement, das sich als Alternative zu Flash-Speicher eignen soll, aber auch Logik-Operationen ausführen kann.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
[nggallery template=nme images=40 id=552