Windows 10: Gratis-Upgrade soll Microsofts Position im Smartphonemarkt stärken
Entwickler soll die kostenlose Aktualisierung dazu animieren, mehr Apps für Windows 10 zu erstellen. Für Windows Phones stehen sie dann auch als Universal Apps bereit. Laut Satya Nadella spielt ebenso das Startmenü eine wichtige Rolle bei der Präsentation von Apps.
Mit dem kostenlosen Upgrade auf Windows 10 will Microsoft auch seine Position im Smartphonemarkt verbessern. Eine weite Verbreitung des Betriebssystems soll in erster Linie Entwickler dazu animieren, Anwendungen für das kommende Betriebssystem zu schaffen, die als sogenannte Universal Apps dann ebenso für Windows Phones bereitgestellt werden können.
Im Gespräch mit ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley erklärte CEO Satya Nadella: “Wenn überhaupt, ist das kostenlose Upgrade für Windows 10 gedacht, um unsere Position im Handy-Segment zu verbessern. Darum habe ich diese Entscheidung getroffen. Wenn sich jemand fragt, ob ich an Windows Phone festhalte, sollte er darüber nachdenken, was ich gerade mit dem Gratis-Upgrade für Windows getan habe, statt über vier neue, günstige Smartphone-Modelle.”
“Universal Apps werden geschrieben, weil du willst, dass diese Apps auf dem Desktop benutzt werden. Niemand will aufgrund von unseren 3 Prozent Anteil am Smartphonemarkt Universal Apps schreiben. Das geschieht nur, weil eine Milliarde Verbraucher ein Startmenü haben werden, das deine App enthält”, ergänzte Nadella.
Nadella nannte als Beispiel Airbnb, die Online-Plattform für kurzzeitige Vermietungen. “Du sprichst mit jemandem wie Airbnb. Angesichts unserer drei Prozent bei Telefonen ist es für sie wahrscheinlich attraktiver, etwas für den Desktop und für die Xbox zu erstellen. Und wenn wir sie dafür gewinnen, dann haben wir eine Smartphone-App. Die grundlegende Wahrheit für Entwickler ist, sie werden etwas schreiben, wenn es Nutzer gibt. Und die Wahrheit in unserem Fall ist, dass wir Desktop-Nutzer haben.”
Mit Windows 10 bringe Microsoft das Startmenü nicht nur zurück, weil viele Anwender danach gefragt hätten. “Das ist die beste Möglichkeit, die Liquidität unseres Stores zu verbessern. Windows 8 war großartig, nur hat niemand den Store entdeckt.” In Windows 10 stehe der Store nicht nur im Mittelpunkt, er sei ebenso “geschmackvoll” modifiziert worden.
Beim kostenlosen Windows-10-Upgrade gehe es lediglich darum, Entwickler für Windows zu gewinnen. “Wenn du zu Windows kommst, dann wirst du auch auf Telefonen sein. Selbst wenn du wegen HoloLens zu Windows kommst, oder wegen Xbox oder dem Desktop, sie alle bringen dich aufs Telefon.”
Die gemeinsame Codebasis von Windows 10 für Desktops und Smartphones soll es Entwicklern ermöglichen, ohne großen Mehraufwand universelle Applikationen für verschiedene Arten von Geräten zu generieren. Die Universal App Platform (UAP) ist Microsoft zufolge wiederum eine “Obermenge” von WinRT, der Laufzeitumgebung von Windows 8 und Windows RT. Überdies bietet Microsoft Programmierern die Möglichkeit, mittels des sogenannten “Project Westminster” Websites in Universal Apps zu verwandeln. “Project Westminster erlaubt ihnen, den etablierten Arbeitsfluss ihrer Webentwicklung zu nutzen und ihre responsive Website im Windows Store zu veröffentlichen”, erläuterte der Microsoft-Programmierer Kiril Seksenov vergangene Woche.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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