Microsoft zahlt dreistelligen Millionenbetrag für deutsches Start-up 6Wunderkinder
Die seit Mitte Mai kursierenden Gerüchte haben sich nun offenbar bewahrheitet: Laut Wall Street Journal übernimmt Microsoft das Berliner Start-up 6Wunderkinder tatsächlich und zahlt dafür zwischen 100 und 200 Millionen Dollar. Eine offizielle Bestätigung der Akquisition durch Microsoft steht allerdings noch aus.
Die ToDo-App Wunderlistist, das Hauptprodukt der Berliner, steht für iPhone, iPad, Mac, Android, Windows und Kindle Fire zur Verfügung udn kann auch im Browser genutzt werden. Insgesamt erreiche man so rund 13 Millionen Nutzer, erklärt der Anbieter. Seit Ende Mai zeigt auch der Microsoft gehörende Sunrise Calendar mit Wunderlist erfasste Aufgaben in der Tagesansicht an.
Die 2010 von Christian Reber gegründete Firma hat Ende 2013 von Sequoia Capital über 14 Millionen Euro Wagniskapital erhalten. Weitere 8 Millionen Euro investiteren Earlybird Ventures und der schwedische Fonds Atomico.
Einnahmen erzielt das Unternehmen derzeit durch Wunderlist Pro, das 4,49 Euro pro Monat kostet und unbegrenzte Zuweisungen pro geteilter Liste und unbegrenzte Teilaufgaben pro Aufgabe ermöglicht. Bei der Pro-Version ist zudem die größe der Dateianhänge nicht beschränkt. Mobilfunkkunden der Telekom können den Dienst seit Februar ein Jahr lang kostenlos ausprobieren.
Der Kauf von Wunderlist passt in Microsofts Strategie, sich als Unternehmen der Wahl bei Produktivitätsanwendungen – und zwar auf allen Plattformen – zu positionieren. In den vergangen Wochen war zum Beispiel durchgesickert, dass der Konzern an einer webbasierenden Zwischenablage namens OneClip arbeitet, mit der App Revolve die Verwaltung von Terminen und Kontakten erleichtern will und an der Cross-Plattform-E-Mail-Anwendung Flow arbeitet. Mit einem Flip genannten Programm ist zudem eine einfache Kollaborations-App in Vorbereitung, ein simples Projekt- und Aufgaben-Management entsteht unter dem Codenamen Highlander. Durch Übernahmen kamen zuletzt die Cross-Plattform-E-Mail-Lösung Acompli und die Kalender-App Sunrise ins Angebot des Konzerns.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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