Deutsche Verbraucher zahlen auch Online noch gerne per Rechnung
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) hat gemeinsam mit der Wirtschaftsauskunftei Creditreform Boniversum die aktuellen Ergebnisse seiner jährlichen Verbrauchererhebung (PDF) zur Nutzung von Bezahlverfahren im Online- und Versandhandel veröffentlicht. Mehr als 1000 Personen wurden hierzu befragt. Die Resultate belegen im Wesentlichen, dass die deutschen Konsumenten auch in der Wintersaison 2014/15 beim Online-Shopping bevorzugt auf sogenannte “moderne Bezahlverfahren” setzen. Zwischen verschiedenen Altersgruppen zeigen sich hinsichtlich der Nutzung klassischer und neuer Bezahlformen jedoch deutliche Unterschiede.
Laut der Studie zogen es 39 Prozent der Befragten in diesem Winter vor, ihre Online-Einkäufe über moderne Bezahlsysteme abzuwickeln. Gegenüber der Vorjahresbefragung ist das ein leichter Rückgang um einen Prozentpunkt. Zu den Favoriten zählten hierbei Dienste wie Paypal, Sofortüberweisung.de, Giropay und ClickandBuy.
Auf Platz zwei folgt der Kauf auf Rechnung als meist genutzter Vertreter der traditionellen Bezahlformen. Wie in der Vorjahreserhebung wird er von 29 Prozent der Verbraucher favorisiert. Auch bei den anderen klassischen Bezahlwegen wie Lastschrift (9 Prozent), Kreditkarte (10 Prozent) oder Vorauskasse (7 Prozent) zeigt sich keine oder lediglich eine geringe Veränderung.
“Die weitestgehend stabilen Präferenzen zum Vorjahr zeigen, dass digitale Bezahlverfahren im Shopping-Alltag der Kunden längst angekommen sind und sich immer weiter etablieren. Gleichzeitig ist die Möglichkeit zum Rechnungskauf nach wie vor für viele Kunden ein wesentliches Argument für den Einkauf im Internet”, kommentiert Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh, die Resultate in einer Pressemitteilung.
Der Blick auf die unterschiedlichen Kundengruppen zeigt der Studie zufolge zudem, dass Männer tendenziell eher die modernen Bezahlformen nutzen – und zwar mit einer leicht steigenden Tendenz von 1 Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahresergebnis. Demnach gaben 42 Prozent der männlichen Käufer an, ihren Einkauf im Online- und Versandhandel über Anbieter wie Paypal oder ClickandBuy abzuschließen.
Bei den Frauen favorisieren rund 36 Prozent den Einsatz moderner Zahlungsmittel, während fast ebenso viele – nämlich 35 Prozent – den Kauf auf Rechnung präferieren. Dieser Wert liegt somit signifikant über dem der männlichen Einkäufer, von denen nur knapp 23 Prozent Rechnungen bevorzugen. Immerhin bedeutet das gegenüber dem Vorjahresresultat eine Steigerung um rund zwei Prozentpunkte.
Die Beliebtheit der Kreditkarte gleicht sich zwischen den Geschlechtern hingegen weiterhin an. Sie wurde als Zahlungsmittel in diesem Winter von 11 Prozent der Männer sowie 9 Prozent der Frauen genutzt.
Keine Überraschung ist jedoch, dass sich moderne Bezahlsysteme insbesondere bei der jüngeren Zielgruppe wachsender Popularität erfreuen. Laut Studie ist der Anteil bei Schülern und Studenten mit 49 Prozent besonders hoch. Erstaunlicher ist dagegen schon, das dies einem Anstieg von 14 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Bei den Verbrauchern in der Altersgruppe ab 40 Jahren zeigt sich dagegen eine leicht rückläufige Tendenz: Waren es hier im Winter 2013/14 noch rund 41 Prozent der Befragten, die auf digitale Bezahlsysteme setzten, sind es ein Jahr später nur noch etwa 37 Prozent. Der Kauf auf Rechnung stieg in der Gunst der über 40-Jährigen hingegen unwesentlich von rund 31 auf knapp 32 Prozent.
Dagegen favorisieren bei den 18- bis 39-Jährigen der Erhebung zufolge nur etwa 24 Prozent der Befragten diesen Bezahlweg. “Der Kauf auf Rechnung ist bei deutschen Verbrauchern nach wie vor sehr beliebt und verbleibt im Beliebtheitsranking in unserer aktuellen Umfrage mit Abstand auf Platz 2. Sich die Ware vor dem Bezahlen erst anzuschauen gehört für die Verbraucher zu einem bequemen Online-Einkauf einfach dazu. Händler sollten auf diese wichtige Zahlart also nicht verzichten”, sagt Ralf Zirbes, Geschäftsführer von Boniversum.
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