IBM und Nvidia planen Supercomputer mit bis zu 300 Petaflops
IBM, Nvidia und Mellanox haben mit der Arbeit an zwei Supercomputern begonnen, die 2017 in Betrieb gehen und dann die schnellsten Supercomputer der Welt sein sollen. In Auftrag gegeben wurden die beiden Sierra und Summit genannten Systeme vom US-Energieministerium. Das hat dafür ein Budget von 325 Millionen Dollar bereitgestellt.
Beide Rechner werden von OpenPower-Prozessoren von IBM angetrieben, denen Nvidias aktueller Grafik-Chip Volta zur Seite steht. Das Unternehmen Mellanox kümmert sich um die High-Speed-Verbidnungen, mit denen die einzelnen Knoten miteinander verbunden werden.
Das größere Summit genannte System, wird am Oak Ridge National Laboratory im US-Bundesstaat Tennessee aufgestellt. Es soll eine Spitzenleistung von 150 bis 300 Petaflops bieten und ausschließlich für zivile und wissenschaftliche Zwecke eingesetzt werden.
Für das kleinere, Sierra genannte System, ist eine Spitzenleistung von über 100 Petaflops geplant. Es wird am Lawrence Livermore National Laboratory stehen und soll in erster Linie für das Militär Simulationen für die Entwicklung von Nuklearwaffen durchführen.
Beide Supercomputer werden in drei Jahren mit den von ihnen angestrebten Leistungen die derzeit schnellsten Systeme deutlich in den Schatten stellen. Die aktuelle Supercomputer-Liste Top500 führt derzeit der chinesischen Rechner Tianhe2 mit 54,9 Petaflops an. Der schnellste US-Supercomputer, der von Cray entwickelte Titan, erlaubt bis zu 27,11 Petaflops.
Laut IBM steht bei der Entwicklung beider Systeme die Verarbeitung von Daten im Vordergrund. Ziel ist es, die Menge der zu bewegenden Daten und damit auch den Energiebedarf zu minimieren. Sierra und Summit sollen in der Lage sein, mehr als 17 Petabyte Daten pro Sekunde zum Prozessor zu bewegen. Das entspricht laut IBM der Verarbeitung von 100 Milliarden Fotos auf Facebook in einer Sekunde.
“Die heutige Ankündigung markiert die Abkehr vom traditionellen Supercomputing, das nicht länger praktikabel ist, da Datenmengen mit enormen Raten wachsen”, sagte Tom Rosamilia, Senior Vice President von IBMs System and Technology Group. IBMs neuer, auf Daten ausgerichteter Ansatz sei die Zukunft offener Computing-Plattformen und in der Lage, mit den zunehmenden Datenmengen umzugehen.
Darüber hinaus kündigte das Department of Energy weitere 100 Millionen Dollar für ein FastForward2 genanntes Forschungsprojekt an, an dem unter anderem IBM, Nvidia, Intel, AMD und Cray teilnehmen. Dessen Ziel ist die Entwicklung leistungsfähigerer und energieeffizienterer Supercomputer.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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