Epiphany: Raspberry Pi Foundation veröffentlicht Browser
Die Raspberry Pi Foundation hat zusammen mit der Open-Source-Beraterfirma Collabro den Browser Epiohany entwickelt. Er ist ab sofort verfügbar. Geplant ist, dass er in Zukunft den in Raspbian integrierten Browser Midori ersetzt. Durch Epiphany soll das Surferlebnis mit dem Mini-Rechner spürbar verbessert werden. Dafür sorgt die Unterstützung zahlreicher moderner Web-Technologien.
Die Grundlagen des Browser stammen von Gnome Web. Er verfügt über eine bessere Unterstützung von HTML5, eine JavaScript-Engine, ein Hardware-beschleunigte Video-Wiedergabe und ARMv6-optimierten Code. Epiphany soll auf diese Weise Vorteile beim Blättern bieten und reaktionsschneller während des Ladens einer Webseite sein.
Der Entwickler Marco Barisione zeigt in einem Blogbeitrag, wie beträchtlich die Leistungssteigerungen während der Entwicklung ausfielen. Die erste Beta-Version Epiphany konnte Videos in einer Größe von 640 mal 360 Pixeln nur mit 0,5 Bildern pro Sekunde abspielen, nun beträgt die Abspielgeschwindigkeit 25 fps und das trotz einer höheren Auflösung von 1280 mal 720 Bildpunkte. Barisione räumt jedoch ein, dass einige Webseiten nur sehr langsam aufgebaut werden. Daran könne man nur wenig ändern, wenn selbst sein Core-i7-Notebook mit 100 Prozent bei der Darstellung bestimmter Sites ausgelastet sei.
Für die Installation des neuen Browsers geben Raspberry-Nutzer folgende Befehle in der Konsole ein:
sudo apt-get update sudo apt-get upgrade sudo apt-get install epiphany-browser
Eigentlich war Raspberry Pi für britische Schüler gedacht, um ihr Interesse am Programmieren zu wecken. Der vielseitige und günstige Einplatinen-Computer verkaufte sich innerhalb weniger Monate nach seiner Vorstellung 2012 zur Überraschung des Erfinders Eben Upton über eine Millionen Mal. Inzwischen sind 3,5 Millionen Modelle abgesetzt worden.
Mittlerweile kommen sie auch im kommerziellen Bereich zum Einsatz. Nicht nur Schüler haben sich den Rechner zugelegt, sondern auch zahlreiche erfahrene Anwender. Sie setzen ihn zum Beispiel als GSM-Basisstation, als Cloudserver, als ERP-Appliance oder als Universalübersetzer.
Für den einfachen Einstieg hat die Raspberry Pi Foundation mittlerweile ein Installationspaket mit dem Namen NOOBS (New Out of Box Software) zur Verfügung gestellt.
Im September 2013 hatte ein Google-Mitarbeiter ein quelloffenes Werkzeug vorgestellt, das den Rechner in einen einfachen Webserver und eine webbasierte Entwicklungsumgebung verwandelt. Zuvor machte die Foundation ein erstes offizielles HD-Kamera-Board als Ergänzung verfügbar. Seit Juli ist eine verbesserte Version des Einplatinen-Rechners erhältlich.
[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]
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