Redtube-Abmahnungen: Thomas Urmann verliert voraussichtlich Anwaltszulasssung

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(Bild: Shutterstock /Sebastian Duda)

Der spätestens im Dezember 2013 durch seine Tätigkeit im Zusammenhang mit Abmahnungen wegen Streaming auf dem Portal Redtube bekannt gewordene Thomas Urmann ist voraussichtlich nicht mehr lange Anwalt: Sobald ein Urteil des Amtsgerichts Augsburg gegen ihn rechtskräftig wird, verliert er seine Zulassung als Anwalt. Das Gericht hat ihn außerdem zu einer Geldstrafe von 80 000 Euro und 80 Sozialstunden verurteilt. Das berichtet unter anderem die Mittelbayerische Zeitung.

Redtube-Abmahnungen: Thomas Urmann verliert voraussichtlich Anwaltszulasssung (Bild: Shutterstock /Sebastian Duda)

Das Urteil erging allerdings nicht im Zusammenhang mit den Redtube-Abmahnungen, vielmehr sah es das Gericht als erwiesen an, dass sich Urmann während seiner Tätigkeit als Insolvenzverwalter bei einer Wurstfabrik in Gundelfingen im Kreis Dillingen der Insolvenzverschleppung, des Sozialkassenbetrugs und des versuchten Betrugs schuldig gemacht hat.

Das in Bezug auf den Regensburger Anwalt immer gut informierte Portal Regensburg Digital hatte bereits Anfang der Woche berichtet, Urmann habe am Montag im Rahmen einer “verfahrensvereinfachenden Absprache” ein “vollumfängliches Geständnis” abgelegt. Eine derartige Absprache hatte der Anwalt 2012 noch abgelehnt. Jetzt entgeht er dank ihr – so die Mittelbayerische Zeitung – einer Haftstrafe.

Nachdem Urmann im Dezember 2013 durch die Abmahnungen von tatsächlichen oder vermeintlichen Nutzern des Porno-Portals Redtube wegen Urheberrechtsverletzungen bekannt geworden war, waren Dokumente veröffentlicht worden die nahelegten, dass Urmann mit Klienten rechtswidrige Vereinbarungen getroffen hatte. Denselben Vorwurf hatte ein wenige Tage zuvor vorgelegtes Gutachten erhoben. Ebenfalls als Antwort auf die inzwischen von Juristen – etwa dem Amtsgericht Potsdam – als haltlos bezeichneten Abmahnungen hatten Berliner Anwälte auch Urmanns Auftraggeber Daniel Sebastian verklagt. Sie warfen ihm Verstoß gegen das Datenschutzgesetz sowie banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.

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