Microsoft verkündet Support-Ende für ältere Internet-Explorer-Versionen

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Internet Explorer 8 (Grafik: Microsoft)

Microsoft hat angekündigt, den Support für ältere Versionen des Internet Explorer in 18 Monaten einstellen zu wollen. Veraltete Fassungen des Browsers erhalten ab dem Zeitpunkt auch keine Sicherheitsupdates mehr. Dadurch will Redmond Windows-Nutzer und Unternehmen dazu bewegen, auf Internet Explorer 11 zu migrieren.

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Microsoft wird seine Liste unterstützter Windows-Konfigurationen zum 12. Januar 2016 umgestalten. Ab diesem Tag “wird nur die neueste für ein unterstütztes Betriebssystem verfügbare Version des Internet Explorer technischen Support und Sicherheitsupdates erhalten”, schreibt Roger Capriotti, Director Internet Explorer, in der Ankündigung im IE-Blog.

Der Softwarekonzern stellt den Support für den fünf Jahre alten Internet Explorer 8 für Windows-Desktop- und Windows-Server-Systeme dann komplett ein, womit er das Schicksal von Windows XP teilt, das seit April offiziell keine Updates mehr erhält. Nach dem ersten Patch-Dienstag im Jahr 2016 werden Sicherheitsupdates für Internet Explorer 8 ausschließlich noch für einige Windows-Embedded-Systeme erhältlich sein.

Ähnlich wie bei Windows XP dürfte das Support-Ende eine Vielzahl von Anwendern betreffen. Laut Net Applications ist Internet Explorer 8 mit einem Marktanteil von 21,56 Prozent nach wie vor die meistgenutzte Browser-Version der Welt. Häufig wird er noch in Kombination mit Windows XP verwendet. Laut StatCounter verursacht der veraltete Browser noch immer etwa 6 Prozent des weltweiten Web-Traffics.

Internet Explorer 9 und 10, die zusammen einen Marktanteil von mehr als 15 Prozent erreichen, werden in Zukunft nur noch auf drei älteren Plattformen unterstützt, auf welchen sich keine neuere Version installieren lässt. IE 9 erhält weiterhin Unterstützung unter Windows Vista (SP2 oder später) sowie Windows Server 2008 (SP2 oder später). Der Support für Windows Vista läuft 2017 aus. IE 10 ist die einzige weiterhin unterstützte Version unter Windows Server 2012.

Damit wird der aktuelle Internet Explorer 11 zu einem verpflichtenden Upgrade für alle PCs mit Windows 7, Windows Server 2008 R2 und Windows Server 2012 R2 – unter Windows 8.1 ist er hingegen bereits vorinstalliert. Abgesehen von den verbliebenen Windows-XP-Systemen heißt das, dass etwa 98 Prozent aller weltweit eingesetzten Windows-PCs dann Internet Explorer 11 eingespielt haben müssen, um auch in Zukunft Sicherheitsupdates zu bekommen.

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Weltweite Browser-Nutzung auf Desktop-PCs im Juli 2014 (Grafik: NetMarketShare.com).

Jedoch existiert für ältere IE-Versionen – wie bei Windows XP – kein konkreter “Kill Switch”. So können Endverbraucher oder Unternehmen auf Wunsch weiterhin die nicht mehr unterstützte Fassung des Browsers verwenden. Vor allem Firmen, die hauseigene Applikationen nutzen, sind noch oft auf eine ältere IE-Version angewiesen. Ihnen empfiehlt Microsoft den Anfang April eingeführten Enterprise-Modus für Internet Explorer 11. “Der Enterprise-Modus bietet erweiterte Abwärtskompatibilität und erlaubt Ihnen die Ausführung vieler älterer Webanwendungen während des Übergangs zu modernen Webstandards”, heißt es dazu im IE-Blog. “Heute kündigen wir an, dass der Enterprise-Modus über den gesamten Lebenszyklus des Betriebssystems unterstützt wird, um Kunden zu helfen, ihre bestehenden Web-App-Investitionen auszuweiten, während sie die jüngste Version des Internet Explorer einsetzen. Unter Windows 7 wird Enterprise-Modus bis zum 14. Januar 2020 unterstützt werden.”

Sollte dies keine Option sein, können Unternehmen ähnlich wie bei Windows XP auch einen teuren Service-Vertrag mit Microsoft abschließen, um fortlaufend Support zu erhalten. Für die Mehrzahl der Firmen wird es allerdings keine ernsthafte Alternative geben, wenn das Support-Ende erreicht ist.

Die Ankündigung kommt aber nicht überraschend. Der beschleunigte Release-Zyklus bei Microsoft erschwert es, Kompatibilität zu älteren Versionen aufrechtzuerhalten. Den Großteil der Kundenbasis auf eine einzige unterstützte Plattform zu bringen, ist essenziell für die von Microsoft-CEO Satya Nadella vorgesehenen Änderungen am Entwicklungsprozess, um mit aggressiven Konkurrenten mithalten zu können.

Parallel zur IE-Ankündigung hat sich Microsoft überdies zur Unterstützung für .NET-4-Applikationen geäußert: “Wir werden .NET 4, 4.5, 4.5.1 und 4.5.2 bis zum 12. Januar 2016 weiter vollständig unterstützen, was Sicherheitsupdates sowie nicht sicherheitsrelevanten technischen Support und Hotfixes einschließt. Ab dem 12. Januar 2016 erhält nur .NET Framework 4.5.2 weiterhin technischen Support und Sicherheitsupdates. Es gibt keine Änderungen am Support-Zeitplan für andere .NET-Framework-Versionen, inklusive .NET 3.5 SP1, die nach wie vor über den Lebenszyklus des Betriebssystems hinweg unterstützt werden.”

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