Windows Threshold bietet Unterstützung für virtuelle Desktops

Die unter dem Codenamen Threshold entwickelte kommende Windows-Version wird laut einem Bericht von Neowin Unterstützung für virtuelle Desktops bieten. Die bereits in Apples Mac OS X und Linux-Distributionen wie Ubuntu enthaltene Funktion offeriert Anwendern die Möglichkeit, leichter zwischen Anwendungen oder Gruppen von Anwendungen zu wechseln. Microsoft soll ferner ebenso auf die mit Windows 8 eingeführte und für die Touchbedienung optimierte Charms-Leiste verzichten.
Laut der Microsoft-Beobachterin und ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley ist jedoch noch nicht klar, ob Microsoft virtuelle Desktops als Standardfunktion integriert oder auf Power-User zuschneidet, die das Feature dann erst einschalten müssten. Dass das nächste Windows Release virtuelle Desktops ermöglicht, hätten aber auch ihre eigenen Quellen bestätigt.
Dies gilt auch für die zweite relevante Änderung an der Windows-Oberfläche – den Verzicht auf Charms. Die Leiste, welche durch Wisch- oder Mausgesten aufgerufen wird, bietet unter anderem Zugang zu Einstellungen, Geräten und den Startbildschirm. Seit ihrer Einführung mit Windows 8 wird sie kontrovers diskutiert.
Wie Winbeta meldet, wird Microsoft die Charms-Leiste jedoch nur für Desktop-Anwender beseitigen. “Meine Quellen sagen aber, dass sie mit Threshold für alle Desktop-, Notebook- und Tablet-Nutzer vollständig verschwindet”, erwidert Foley in ihrem Blog.
Demnach sollen bestehende Modern-Apps künftig eine Titelleiste erhalten, die wiederum die Menüs enthält, die zuvor über Charms eingeblendet wurden. Das “Einstellungen”-Menü habe schon seit dem Update auf Windows 8.1 eine eigene Kachel auf dem Startbildschirm, so Foley weiter. Zudem werde Microsoft auch nach der Einstampfung von Charms das Konzept der sogenannten “Verträge” zwischen Apps aufrechterhalten. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, Daten aus einer App direkt an eine andere zu übermitteln. Entwickler müssten dafür allerdings den bislang in Charms enthaltenen “Teilen”-Button in ihre Applikationen integrieren.
Laut Foleys Quellen wird Microsoft darüber hinaus noch im Herbst eine erste öffentliche Preview von Windows Threshold verfügbar machen. Threshold, das aller Voraussicht nach Windows 9 heißen wird, soll sich an Anwender richten, die noch immer Windows XP, Vista oder 7 nutzen. Primär adressiert Microsoft hierbei Unternehmenskunden. Im Gegensatz zu Windows 8 ist die kommende Windows-Variante nicht speziell auf Nutzer von Geräten mit berührungsempfindlichen Bildschirmen ausgerichtet.
Microsoft hat bislang lediglich bestätigt, dass die nächste Windows-Version wieder ein Startmenü besitzen wird. Des Weiteren soll es ebenso möglich sein, Modern-Apps im Fenstermodus auf dem Desktop auszuführen. Der Konzern will damit offenbar vor allem die strenge Trennung zwischen der auf Touchbedienung ausgelegten Modern UI (ehemals Metro) und der traditionellen Desktop-Oberfläche, die für die Bedienung mit Maus und Tastatur optimiert ist, aufweichen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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