Hochschule für Telekommunikation Leipzig richtet Datenschutz-Lehrstuhl ein
Die Deutsche Telekom richtet an der konzerneigenen Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL) eine Professur für Datenschutz und Datensicherheit in der Informatik ein. Die Professur ist zunächst auf fünf Jahre begrenzt, der Lehrstulinhaber ist noch nicht namentlich genannt worden.
Ziel ist jedenfalls Lehre und Forschung zu drei zentralen Fragestellungen. Dies sind, wie sich in der Gesellschaft ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung von Datenschutz und IT-Sicherheit in Beruf- und Privatleben schaffen lässt, wie sich Risiken im Umgang mit großen Datenmengen von Mitarbeitern und Kunden auf ein Mindestmaß beschränken lassen sowie die Frage, wie Computerprogramme sicherer werden können, ohne dass dazu die Bedienungsfreundlichkeit oder die Barrierefreiheit eingeschränkt werden muss.
“Die Telekom wird damit einen weiteren wichtigen Beitrag zu informationeller Selbstbestimmung, Privatsphäre und Mitarbeiterdatenschutz leisten”, erklärt Thomas Kremer, Vorstand Datenschutz, Recht und Compliance der Deutschen Telekom. Seiner Ansicht nach braucht es dazu fundierte wissenschaftliche Grundlagen im Hinblick auf Datenschutz, Datensparsamkeit und den gesamten Komplex Datensicherheit. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass das Thema auch bei der Ausbildung junger Akademiker angemessen Berücksichtigung findet.
Mit der Einrichtung des Lehrstuhls will die Telekom mehr spezialisierte Fachkräfte heranbilden. Neben der Professur wird dazu zum Wintersemester 2015/2016 auch ein neuer Studiengang eingerichtet. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist, “eine Bildungskette vom Azubi bis zum Profi entstehen zu lassen” und Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Phasen ihrer beruflichen Laufbahn die Möglichkeit zu bieten, sich zum Sicherheitsexperten weiterzubilden. Dafür soll der Lehrstuhl auch an konzerninterne Aus- und Weiterbildungsangebote entwickeln.
Die Hochschule für Telekommunikation Leipzig ist eine private Einrichtung in Trägerschaft der Deutschen Telekom AG. Aktuell sind etwa 780 Studierende aus dem In- und Ausland eingeschrieben. Sie haben die Möglichkeit, dies bei insgesamt 27 Hochschullehrern, 40 externe Lehrbeauftragten, 6 Lehrkräften für besondere Aufgaben und 8 Laboringenieuren mit einem Bachelor oder Master unter anderem in Informations- und Mediendesign, Kommunikations- und Medieninformatik, Wirtschaftsinformatik oder Informations- und Kommunikationstechnik abzuschließen. Für direkte und duale Studiengänge werden an der HfTL keine Studiengebühren erhoben.
Beeits ein Jahr früher als in Leipzig startet im Wintersemester 2014/15 an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen der Bachelor-Studiengang IT Security. Die Bewerbungsfrist dafür läuft noch bis zum 15. Juli. Die Studierenden lernen in sieben Semestern etwa, wie sich digitale Spuren von Cyberkriminellen finden und dokumentieren lassen. Zudem erlangen sie Wissen über das Entwerfen sicherer beziehungsweise den Schutz von Netzwerken sowie das Erkennen und Bekämpfen von Trojanern und Viren. Auch die sichere Datenspeicherung- und Übertragung steht auf dem Stundenplan.
Auch weitere deutsche Hochschulen und Institutionen bieten Aus- oder Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich IT Security. Die TU Darmstadt etwa bietet den viersemestrigen Master-Studiengang IT-Security an. Dieser vertieft die drei Themenschwerpunkte Kryptographie, Systemsicherheit und Softwaresicherheit. Studierenden lernen dort unter anderem moderne Verschlüsselungsverfahren sowie grundlegende kryptographische Algorithmen und Protokolle kennen. Des Weiteren erwerben Kenntnisse über die Sicherheit eingebetteter Systeme und Netzwerke beziehungsweise erfahren, wie sich Sicherheitsarchitekturen für große IT-Systeme konzipieren lassen.
Auch die FH Brandenburg (Master in Security Management), die Ruhr-Universität Bochum (Bachelor in IT-Sicherheit/Informationstechnik) oder die Hochschule Aalen (Bachelor in IT-Sicherheit) offerieren ähnliche Angebote. Einen Überblick gibt dieser Artikel bei ITespresso.