Börsenaspirant Zalando schreibt weiterhin rote Zahlen
Zalando hat heute die Zahlen für das erste Quartal 2014 vorgelegt. Der Nettoumsatz erhöhte sich demnach im Vergleich zum Vorjahresquartal um 35 Prozent auf 501 Millionen Euro. Im deutschsprachigen Raum legte das Unternehmen um 27 Prozent auf 284 Millionen Euro zu. Allerdings hatte Zalando auch in der Vergangenheit schon durch erhebliche Umsatzzuwächse geglänzt, weniger glänzend sah es dagegen bislang beim Gewinn aus.
Daran hat sich auch diesmal wenig geändert. Für das Geschäftsjahr 2013 hat sich die EBIT-Marge von -7,2 Prozent auf -6,5 Prozent verbessert. Genaue Zahlen nennt das Unternehmen wie gewohnt nicht – wird es aber wohl irgendwann müssen, wenn es – wie das Wirtschaftsblatt Bilanz gestern berichtet hat, im dritten Quartal 2014 an die Nasdaq gehen will. Zalando dementierte den Bericht nicht, bestätigte ihn aber auch nicht.
Sicher ist lediglich, dass Zalando auch 2014 Expansion über Profit stellt: “Die positive Entwicklung im ersten Quartal unterstreicht unser Ziel, im Geschäftsjahr 2014 einen entscheidenden Schritt in Richtung EBIT-Breakeven auf Gruppenebene zu machen – auch wenn wir diesen wahrscheinlich nicht ganz erreichen werden”, wie Vorstandsmitglied Rubin Ritter in einer Pressemitteilung erklärt.
Das heißt: Gewinne schreiben wird das Unternehmen voraussichtlich auch 2014 nicht. Ritter verweist als Trost auf das nun fertiggestellte Logistikzentrum in Erfurt, dass die “größte E-Commerce-Immobilie in Europa” sei und dass der Betrieb im neuen Logistikzentrum in Mönchengladbach nach Plan anlaufe.
Spannend wird zu beobachten, wie Zalando, dass bereits vor einem Jahr Ärger mit seinen Maßnahmen gegen Kunden hatte, die durch hohe Rücksendequoten auffielen, damit umgehen wird, dass Online-Händler ab Juni 2014 auch bei einem Warenwert von über 40 Euro eine Retourengebühr erheben dürfen.
“Das kostenlose Rückgaberecht macht das Online-Shopping für viele Konsumenten besonders attraktiv, entwickelt sich aber für den Internet-Handel zu einer erheblichen Kostenbelastung”, sagte Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter in Deutschland und Europa bei PwC, im November bei der Vorstellung einer Studie seines Hauses.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass eine Kostenbeteiligung nur unter bestimmten Voraussetzungen und nicht von allen Konsumenten akzeptiert wird. Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) würde bei eine grundsätzlich kostenpflichtigen Rückgabe weniger online bestellen und mehr als ein Viertel (27 Prozent) mehr darauf achten, dass das Produkt die richtige Größe hat beziehungsweise die gewünschte Ausführung ist. 17 Prozent wollen bei einer Gebühr sogar nur noch im Geschäft vor Ort einkaufen.