Epson zeigt Augmented-Reality-Brille Moverio BT-200
Epson hat diese Woche auch in Deutschland seine Augmented-Reality-Brille Moverio BT-200 vorgestellt. Erstmals hat sie der Hersteller Anfang des Monats auf der CES in Las Vegas präsentiert. Neuerungen gegenüber dem Vorgänger gibt es vor allem bei Größe und Gewicht: Das Modell BT-200 wiegt noch 88 Gramm und ist nur ungefähr halb so groß wie Epsons erster Versuch.
Für ihre Aufgaben ist die AR-Brille mit einem mit 1,2 GHz getakteten Dual-Core-Prozessor (OMAP 4460 von Texas Instruments), 1 GByte Arbeitsspeicher, 8 GByte internem Speicher und einem microSD-Kartenslot zur Speichererweiterung um bis zu 32 GByte gerüstet. Außerdem sind eine VGA-Kamera, WLAN (802.11b/g/n), Bluetooth 3.0 sowie USB 2.0 und GPS an Bord.
Der Akku bietet eine Kapazität von ein 2720 mAh. Er soll beim Betrachten von Videos für bis zu sechs Stunden durchhalten. Zudem unterstützt die Moverio BT-200 DLNA und Miracast-Streaming, um beispielsweise das Bild des Smartphones auf die Brille zu übertagen.
Ein Kompass, ein Gyroscope sowie Sensoren zur Geschwindigkeitsmessung sind sowohl in die Brille als auch in das Multitouch-Trackpad integriert. Dieses dient samt Home- und Zurück-Taste zur Bedienung und ist per Kabel mit der Brille verbunden. Es ist 12 mal 5,5 Zentimeter groß, 19 Millimeter dick beherbergt auch die meiste der oben genannten Technik wie CPU, Akku & Co.
Im Gegensatz zu Google Glass kann die Moverio BT-200 auch 3D-Inhalte darstellen. Das virtuelle Sichtfeld ist je nach Entfernung zum betrachteten Hintergrund unterschiedlich groß. Maximal wirkt das Bild bei einem Projektionsabstand von 20 Metern wie ein 8 Meter breiter 320-Zoll-qHD-Bildschirm (40-Zoll bei rund 2,5 Metern). Die Auflösung beträgt 960 mal 540 Bildpunkte bei 60 Hertz. Dolby Digital Plus und Kopfhörer sorgen, die allerdings über das Multitouch-Trackpad angeschlossen werden müssen, sorgen für Sound.
Damit die Moverio BT-200 richtig sitzt, verfügt sie über verstellbare Nasen-Pads. Brillenträger können sie über der Brille tragen. Alternativ bietet Epson auch ein spezielles Gestell an, das sich beim Optiker mit den entsprechenden Gläsern bestücken lässt.
Seien Brille hofft Epson vor allem zusammen mit Augmented-Reality-Apps zu vermarkten. Die können Entwickler voraussichtlich ab März 2014 über die Developer-Plattform einreichen. Epson hofft sowohl auf Apps für Endverbraucher wie Spiele, aber auch auf kommerziellen Anwendungen, zum Beispiel für Schulungen oder im wissenschaftlichen Bereich.
Ein paar Anwendungen hat Epson auf einem Vorserienmodell schon bei der Vorstellung in München gezeigt. Sie sollen die Möglichkeiten demonstrieren. Dazu gehörte ein Spiel, bei dem sich Anwender per Kopfbewegung in einer virtuellen Welt bewegen und beim virtuellen Umherwandern Kristalle einsammeln. Zudem haben die AR-Spezialisten des deutschen Unternehmens Metaio eine Anwendung gezeigt, die bei Reparaturen behilflich sein könnte: Beim Blick auf die zu reparierende Maschine wird dem Träger der Brille beispielsweise angezeigt, wo er den Schraubenzieher ansetzen muss. Ähnliches hat Metaio schon mit einem BMW-Handbuch für Google Glass angekündigt.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]