Studenten entwickeln Touchscreen mit Fingerabdruckerkennung

Ein Studententeam des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) in Potsdam hat einen Touchscreen entwickelt, der nicht nur Finger, sodnern Fingerabdrücke von Nutzer erkennen kann. Der Screen trägt den Namen Fiberio und gewährt Benutzern anhand ihres Fingerabdrucks entsprechende Zugriffsrechte. Mit der Technik müssen sich Anwender nicht mehr einloggen, um ein Gerät zu benutzen.

Somit sei laut Mitentwickler Sven Köhler auch kein Zugriff durch Unbefugte möglich. “Während Anwender mit Fiberio wie mit einem ganz normalen Touchscreen interagieren, erkennt das System deren Fingerabdrücke und stellt dadurch sicher, dass die Benutzer entsprechende Zugriffsrechte haben,” erläutert Köhler.
Bestehende Systeme haben eine Schwachstelle in der automatischen Zeitsperre, diese wird aktuell in PCs, Notebooks und Mobilgeräten verwendet. Diese tritt erst nach einer festgelegten Zeit ein und ermöglicht so Unberechtigten den Zugriff auf Daten. “Solche Systeme sind dann praktisch auch für jeden anderen Anwender offen. Fiberio hingegen authentifiziert die Benutzer für jeweils diejenige Interaktion, die gerade ausgeführt wird – biometrisch und sicher”, sagt HPI-Professor Patrick Baudisch.
Die biometrische Authentifizierung soll es beispielsweise möglich machen, dass mehrere Nutzer mit unterschiedlichen Zugriffsrechten an einem gemeinsamen Arbeitsplatz vertrauliche Dokumente bearbeiten. So können alle Bankangestellte zum Beispiel Kundendaten abfragen, aber nur ein Abteilungsleiter darf Zahlungsanweisungen oberhalb einer bestimmten Wertgrenze freigeben. Die Authentifizierung beschränkt sich immer nur auf den Bildschirmteil, den der Nutzer berührt.
Fiberio ist für den CeBIT Innovation Award nominiert. Als Gründe gibt die Jury die komplexe Interaktion durch Bildschirmberührung sowie die “äußerst innovative” Entwicklung speziellen Glasfasermaterials an. Zudem biete sie einen hohen Sicherheitsstandard und sei ausgesprochen nutzerfreundlich.
Der CeBIT Innovation Award wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Messe für herausragende Entwicklungen in den Bereichen Design, Nutzerfreundlichkeit und Mensch-Maschine-Interaktionen vergeben. Der Award ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert.
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