NSA bewahrt Metadaten von Millionen unverdächtigen Surfern monatelang auf

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Der GCHQ hat offenbar Kunden und Technologien der deutschen Firmen Stellar, Cetel und IABG ausgespäht (Bild: Shutterstock/Brian A ).

Die National Security Agency (NSA) speichert die Online-Metadaten von Millionen Internetnutzern auch ohne dass diese im Zusammenhang mit Ermittlungen stehen, bis zu einem Jahr. Zu den aufbewahten Ddaten gehören Aufzeichnungen über fast alle Online-Aktivitäten, also besuchten Website oder versandte und erhaltene E-Mails bis hin zur Suche mit Kartendiensten.

NSA-Seal

Aus jetzt vom Guardian veröffentlichten Dokumenten von PRISM-Enthüller Edward Snowden gehen Einzelheiten zu dieser Vorratsdatenspeicherung hervor, wie der britische Guardian berichtet. Die Zeitung zitiert aus einem Handbuch für NSA-Mitarbeiter. Darin wird eine Datenbank mit dem Codenamen Marina (Jachthafen oder Anlegestelle) beschrieben. Marina nimmt jegliche Computing-Metadaten auf, die von den umfangreichen Späh- und Überwachungsprogrammen des Auslandsgeheimdienstes erfasst wurden. Es ergänzt ein ähnliches System für Telefon-Metadaten.

Dem Handbuch zufolge bleiben die Informationen 365 Tage gespeichert. “Die Marina-Metadaten-Anwendung verfolgt die Surferfahrung eines Nutzers, sammelt Informationen / Inhalte zu Kontakten und gibt einen Überblick zum Zielobjekt”, heißt es in dem Handbuch. Das Tool erlaube den Datenexport in diverse Formate sowie die Erstellung von Diagrammen, um “die Entwicklung der Lebensmuster” sichtbar zu machen. Dazu gehört der Rückblick auf insgesamt 365 Tage gesammelter Metadaten – ungeachtet der Tatsache, ob die Daten zielgerichtet erfasst wurden.

Der Handbuchtext stellt das Wort “ungeachtet” durch Fettdruck heraus. Er weist damit darauf hin, dass auch verdachtsunabhängig gesammelte Daten langfristig gespeichert und zugänglich gemacht werden.

Auf Nachfragen des Guardian reagierte die NSA mit einer ausweichenden Erklärung. Unbeantwortet blieben vier konkrete Fragen nach der Verwendung der Metadaten, darunter die Frage nach dem Grund für die einjährige Speicherung nicht gezielt erfasster Daten sowie zur Anzahl von US-Bürgern, deren Metadaten vom Auslandsgeheimdienst gespeichert wurden.

“Wir wissen um den falschen Eindruck in der Öffentlichkeit, dass die NSA Telefongespräche gewöhnlicher Amerikaner belauscht und ihre E-Mails liest, um auf gesetzwidrige Weise Profile von US-Bürgern zu erstellen”, erklärte die NSA lediglich. Das sei jedoch nicht der Fall.

Nach einem Bericht der New York Times analysiert die NSA jedoch auch soziale Verbindungen von US-Bürgern durch gespeicherte Telefon- und E-Mail-Daten. Für die Abfragen beziehe die Organisation zudem Bank- und Versicherungsdaten, Standortdaten, Daten aus Passagierlisten, Wählerverzeichnissen und Facebook-Profile ein.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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