Richtig günstige Windows-8-Tablets sind nicht in Sicht
Der Versuch der chinesischen Whitebox-Hersteller, durch Windows 8 aus der Preissenkungs-Spirale und erhöhten Konkurrenzsituation bei Android-Tablets herauszukommen, scheint zum Scheitern verurteilt zu sein: Auch die Halbierung der Produktionspreise wird Windows-8-Tablets nicht billiger machen, weil man letztendlich Kosten für Windows-Lizenzen und nötige Patente hinzuzählen müsste, rechnen Max Wang und Joseph Tsai von Digitimes aus.
Demnach würden sich die reinen Produktionskosten – der so genannte ex-factory price – von Windows-8-Tablets auf 300 US-Dollar senken lassen, wenn ein Minimalauftrag von 3000 Exemplaren mit 11,6-Zoll-Display, 1 GByte DDR-3-RAM und 8 GByte Storage vorläge. Microsoft produziere sein Surface weit teurer.
Die Produktion solcher preiswert produzierten Geräte starte eigenen Beobachtungen zufolge im Mai. Das chinesische Whitelabel-Windows-Tablet, dessen Hersteller Digitimes noch nicht nennt, habe genau die oben genannten Komponenten.
Lizenzen, Distribution und Gewinnmargen hinzugerechnet, könnte sich so für Endkunden ein Windows-8-Tablet mit Preisen von mindestens 506 US-Dollar (derzeit 388 Euro) ergeben. Steuern draufgelegt, ergeben sich mindestens 460 Euro. Zu diesem Preis sind bereits gute Notebooks erhältlich.
Verglichen mit Microsofts Surface könne ein 500-Euro-Windows-8-Tablet aber durchaus die Nachfrage ankurbeln, erklärten chinesische Quellen den Taiwanern. Die wiederum betonen, Windows-Lizenzen und Patente hinzu gerechnet, würde das den Preisvorteil insbesondere außerhalb von China zunichte machen.
Verglichen mit einem technisch ähnlich ausgestattetem Android-Tablet mit Quadcore-Prozessor und IPS-Panel, das gerade mal auf einen Fabrikpreis von 170 US-Dollar (130 Euro) kommt und bei den Lizenzgebühren weit günstiger ist, könnten die Chinesen auf dem Weltmarkt noch nicht mit Windows-Touch-Rechnern punkten. Insgesamt entsteht aber dennoch der Eindruck, man habe noch nicht aufgegeben.
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