Fix ausgehebelt: Fix-it-Tool für Lücke im Internet Explorer

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Sicherheitsforschern ist es gelungen, ein vor Kurzem von Microsoft veröffentlichtes Fix-it-Tool für eine Zero-Day-Lücke in Internet Explorer zu umgehen. Der Softwarekonzern hatte das Werkzeug bereitgestellt, um Nutzern eine Möglichkeit zu geben, sich vor den Folgen eines Angriffs auf die Schwachstelle zu schützen.

Kein echter Problemlöser: Microsofts Fix-it-Tool für die aktuelle Zero-Day-Lücke im Internet Explorer (Grafik: Microosft).

Laut Aaron Portnoy, Vice President und Gründer des Sicherheitsunternehmens Exodus Intelligence, dauerte es weniger als einen Tag, um das Fix-it-Tool zu umgehen und einen entsprechenden Exploit für die Anfälligkeit zu entwickeln. “Für unseren hauseigenen Experten Peter Vreugdenhil war es recht einfach”, sagte Portnoy im Gespräch mit TechWeekEurope. “Es ist sehr dringend, dass Microsoft den Fehler behebt, da er aktiv ausgenutzt wird, Exploits über Metasploit öffentlich verfügbar sind, und wir festgestellt haben, dass ihr Fix-it-Tool nicht funktioniert.”

Exodus halte alle Details zurück, bis Microsoft einen offiziellen Patch herausgebracht habe, ergänzte Portnoy. “Es ist wahrscheinlich, dass diese Variation in Metasploit auftaucht, sobald wir die Informationen freigegeben haben.” Möglicherweise werde aber auch jemand anders unabhängig davon herausfinden, wie das Fix-it-Tool ausgeschaltet werden könne, da die Möglichkeit an sich jetzt bekannt sei.

Seine Kunden wird Exodus jedoch über seine Erkenntnisse informieren. Microsoft wollte sich auf Nachfrage von TechWeekEurope nicht zu dem Bericht der Sicherheitsfirma äußern. Laut einer Vorankündigung plant Microsoft bisher nicht, die Lücke im Rahmen seines Januar-Patchdays am morgigen Dienstag zu schließen.

Das Sicherheitsunternehmen Fire Eye entdeckte die Zero-Day-Lücke in der Woche nach Weihnachten bei der Untersuchung eines Cyberangriffs auf die Website des amerikanischen Think Tanks “Council on Foreign Relations”. Der betreffende Exploit ist so gestaltet, dass nur Websurfer attackiert werden, die auf ihrem PC die Systemsprachen Englisch (US), Chinesisch, Japanisch, Koreanisch oder Russisch eingestellt haben. Weitere Details wollte Fire Eye allerdings nicht verraten, um Cyberkriminellen keine Hilfestellung zu geben. Einem Blogeintrag von Darien Kindlund zufolge, Senior Staff Scientist bei Fire Eye, wurde der schädliche Code mindestens seit 21. Dezember auf der Website gehostet.

Symantec glaubt, dass den Hackern, die die Lücke ausnutzen, umfangreiche finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. “In diesem speziellen Fall legt die Nutzung einer Zero-Day-Lücke einen hohen Grad an Raffinesse nahe, der Zugang zu Ressourcen und Fähigkeiten erforderlich macht, die normalerweise außerhalb der Reichweite von Hackern liegen”, heißt es im im Symantec-Blog.

[mit Material von Tom Brewster, TechWeekEurope]

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