Online-Speicher verknüpfen: DriveMaxx von Data Becker im Test

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Dropbox und Microsoft SkyDrive bieten Nutzern kostenlos Speicherplatz in der Cloud an. Mit zwei beziehungsweise sieben GByte ist der Gratis-Speicher aber recht knapp bemessen. Wer mehr benötigt, muss zahlen – oder er nutzt DriveMaxx von Data Becker, um Online-Festplatten verschiedener Anbieter zu einem großen Speicher zu verbinden.

DriveMaxx von Data Becker orientiert sich bei der Funktionsweise an den großen Vorbildern wie Dropbox: Ein Client im Hintergrund überwacht einen speziellen Ordner auf der lokalen Festplatte. Dateien, die dort neu abgelegt werden, lädt er automatisch in die Cloud hoch. Das gilt ebenso für Änderungen an einer oder mehreren Dateien. Diesen so genannten “Hot Folder“” darf der Nutzer mit einer DriveMaxx-Lizenz auf bis zu drei Rechnern einrichten. Sie werden dann ständig synchronisiert: Neue oder geänderte Dateien von Computer A landen also auch immer auf Rechner B und C. Soweit ist das Prinzip nicht neu.

DriveMaxx dient als Client für Dropbox, Microsoft SkyDrive und beliebigen anderen Webspace, der sich über die Protokolle WebDav oder FTP ansprechen lässt (Screenshot: ITespresso).

Allerdings: Die Software dient als Client für Dropbox, Microsoft SkyDrive sowie beliebigen Webspace, der über die Protokolle WebDav oder FTP angesprochen werden kann. Und er behandelt alle eingerichteten Online-Festplatten als einen großen Speicher. So kombinieren User etwa drei kostenlose SkyDrive-Konten zu einem 21 GByte großen Speicherplatz. Das ist mit dem Client von SkyDrive nicht möglich, da er immer nur einen Account zu gleichen Zeit bedient.

Vom Programm abhängig

DriveMaxx bietet aber noch mehr: Das Tool verschlüsselt die Dateien beim Upload mit einem 256 Bit starken AES-Algorithmus. Davon können sich die Anbieter der Web-Speicher eine Scheibe abschneiden. Allerdings geht die Sicherheit – wie so oft – zu Lasten des Komforts. Denn ohne DriveMaxx gelangen Benutzer nicht an ihre Dateien. Mal eben an einem fremden Rechner über das Webinterface von Dropbox auf die Dateien zugreifen, ist nicht machbar. Der User sieht zwar Inhalte, doch sind diese ohne DriveMaxx wertlos.

Lobenswert: Komprimierung und Verschlüsselung gehört ebenfalls zum Funktionsumfang (Screenshot: ITespresso)

Vor dem Hochladen splittet das Programm die Dateien, so dass eventuelle Upload-Grenzen bei der Größe von Dateien umgangen werden. Die einzelnen Segmente einer Datei landen dabei jedoch immer beim gleichen Hoster. Ein großes Video etwa wird nicht zu gleichen Teilen auf Dropbox, SkyDrive und einen FTP-Server verteilt, sondern nur auf einen davon. Steht dort nicht mehr genügend Speicherplatz zur Verfügung, schlägt der Upload fehl – selbst, wenn die Gesamtkapazität noch ausreichend wäre. Wie groß die Einzelteile sein sollen, legt der User in den Einstellungen des Programms fest.

Clevere Funktionen, zuverlässige Arbeit

Diese lassen sich übrigens per Konfigurationsdatei leicht auf weitere PCs übertragen. So erspart man es sich, jede DriveMaxx-Installation erneut einzurichten. Je nach Anzahl der Hoster, die man einbinden möchte, kann das viel Zeit kosten. Hier haben die Entwickler mitgedacht.

Die Einstellung ist ziemlich einfach und übersichtlich, einmal erstellte Konfigurationsdateien lassen sich zudem leicht auf weitere PCs übertragen (Screenshot: ITespresso).

Dasselbe gilt für die Konflikterkennung: Bearbeitet der Nutzer eine Datei an zwei Rechnern gleichzeitig, erkennt die Software dies und erstellt zwei Versionen dieser Datei. So wird verhindert, dass Änderungen verloren gehen.

Apropos verloren: Ein programminterner Papierkorb sammelt gelöschte Dateien zunächst, so dass man sie im Notfall wiederherstellen kann. Erst wenn der Anwender den Mülleimer leert, löscht DriveMaxx den Inhalt sowohl von den Festplatten als auch aus der Cloud.

Neue oder geänderte Dateien aus den Hot Foldern von Computer A landen auch immer auf Rechner B und C – sofern es sich um Windows-Rechner handelt (Screenshot: ITespresso).

Im Test funktionierten sowohl die Anbindungen an Dropbox und SkyDrive als auch per WebDav ans Telekom Mediencenter und an einen FTP-Server reibungslos. Wirklich Kontrolle darüber, welche Datei bei welchem Provider landet, hat der User nicht. Zwar kann er einzelne Dateien gezielt an ein Konto senden. Doch das läuft dann außerhalb des “Hot Folder” ab, sie wird bei der Synchronisation also nicht berücksichtig. Verschlüsselung und Segmentierung fallen dabei ebenfalls weg.

Ausschließlich für Windows

Größtes Manko der ansonsten durchaus gelungenen Software ist ganz klar der fehlende Support für Betriebssysteme abseits von Windows. Es gibt weder eine Version für Mac OS X, noch Apps für Android, iOS oder Windows Phone. Vor allem die Unterstützung für mobile Betriebssysteme ist aber fast schon existenziell, denn die Menschen wollen in Zeiten von Smartphones und mobilem Internet auch unterwegs auf ihre online gespeicherten Inhalte zugreifen. Das ist ja gerade der große Vorteil der Cloud. Erschwerend kommt hinzu, dass Google Drive derzeit nicht unterstützt wird. Damit verschenken die Entwickler viel Potenzial, ist Google doch einer der populärsten Provider.

Immerhin: Data Becker hat angekündigt, dass die Anbindung von Google Drive sowie die Apps für iOS und Android in Planung sind. Details dazu sind aber noch nicht bekannt. Diese Features würden DriveMaxx gut zu Gesicht stehen und das Programm noch einmal aufwerten.

Fazit

DriveMaxx macht seine Arbeit sehr gut. Wer mehrere Anbieter oder mehrere Gratis-Accounts eines Providers nutzt, verbindet diese mit der Software mühelos zu einem großen Cloud-Speicher. Das schaffen die Programme der Hoster nicht. Wenn Data Becker nun noch Apps für den mobilen Einsatz anbietet, eine Anbindung an Google Drive schafft und eventuell eine Version für Mac OS X veröffentlicht, ist das Programm nahezu perfekt.

Testergebnisse in der Übersicht

DriveMaxx
Hersteller: Data Becker
Internet: www.databecker.de
Preis: 49,95 Euro (drei Lizenzen enthalten)

Note: gut

Leistung (50%): sehr gut
Funktionsumfang (30%): befriedigend
Bedienung (15%): gut
Dokumentation (5%): gut

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