SSDs setzen sich bei Notebooks nur langsam durch

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Trotz vor sich hindümpelnder Absatzzahlen werden traditionelle, mit Festplatten ausgerüstete Notebooks als wesentliches Speichermedium ihre führende Position in absehbarer Zukunft weder an Microsofts Tablet Surface noch an Notebooks verlieren, die ganz auf SSDs setzen. Zu diesem Schluss kommt Fang Zhang vom Marktforschungsunternehmen iSuppli in einer aktuellen Analyse.

Demnach entfällt auf Notebook-PCs mit HDDs größer als 500 im Preisbereich zwischen 450 und 550 Dollar im ersten Quartal des Jahres 2012 mit 32 Prozent der weitaus größte Marktanteil. Mit einem Anteil von 26 Prozent folgen Notebooks mit Festplatten größer als 320 GByte und Preisen zwischen 350 und 450 Dollar. Nur drei Prozent des Marktes entfallen dagegen auf o 128-GByte-SSD-Laptops oder High-End-Notebooks mit Preisen über 900 Dollar. In der Untersuchung nicht berücksichtigt wurden allerdings sogenannte Hybrid-Geräte wie die neuen Ultrabooks, die eine herkömmliche Festplatte als hauptsächliches Speichermedium nutzen und ein Solid State Drive um von dort aus Anwendungen schnell zu starten.

“Die Marktanteile zeigen, dass SSD-basierende Notebook-PCs wie Apples MacBook Air im Augenblick keine Bedrohung für das wesentlich größere Universum der HDD-basierenden mobilen PCs darstellen”, sagt Fang Zhang in einer Pressemitteilung. “Mit SSDs ausgerüstete Notebooks sind schneller, leichter und glänzen durch ein schlankeres Profil – was sie bei Verbrauchern beliebt und begehrt macht – aber sie sind auch teurer und bieten insgesamt weniger Speicherplatz. Der Preis eines MacBook Air mit lediglich 64 GByte Solid State Drive kann bis zu 999 betragen, während ein HDD-basierender Notebook-PC zum selben Preis deutlich mehr Speicherplatz bietet”, nennt Fang Zhang als Beispiel.

Microsofts erst angekündigter Tablet-PC Surface wird daran – zumindest dieses Jahr – auch nichts ändern. Die RT genannte Consumer-Version des Geräts bringt lediglich 32 oder 64 GByte SS-Speicherplatz mit. Das ist nach Ansicht von Zhang zu wenig, um herkömmliche Notebooks zu gefährden.

Gefahr für die HDD-Fraktion der Notebook PC sieht Zhang nur, wenn entweder die mit SSDs ausgerüsteten Notebooks oder Microsofts Surface unter einem Preis von 700 Dollar verfügbar werden, was derzeit der ideale Preispunkt für Notebooks insgesamt ist. Beispielsweise könnte eine Preissenkung für das MacBook Air die künftigen Aussichten für HDD-basierende Notebooks verschlechtern. Aber danach sieht es derzeit nicht aus.

Zhang sieht aber auch dann noch gute Chancen für die Festplattenhersteller – sofern sie sich auf ihre Stärken konzentrieren. Für Notebooks mit Festplatten rechnet der iSuppli-Analyst aufgrund der größeren Speicherkapazität und dem günstigeren Preis etwa in Unternehmen noch mit guten Chancen. Auch für externe Festplatten sieht er einen hohen Bedarf. Außerdem sei trotz Online-Speichern auch in Zukunft die Attraktivität einer günstigen Festplatte mit großer Speicherkapazität nicht zu unterschätzen.

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