Ärgerliche Schlappe für Apple im Streit mit Samsung

Apple muss auf seinen britischen Webseiten sowie in Zeitungen und Zeitschriften über die verlorene Klage gegen Samsung informieren. Apple muss dabei insbesondere klarstellen, dass Samsung mit seinem Galaxy Tab Apples iPad nicht kopiert hat. Das hat ein britischer Richter verfügt, wie Bloomberg berichtet. Die Mitteilung müsse sechs Monate lang auf Apples Homepage zu lesen sein sowie in Form bezahlter Inserate in bekannten Zeitungen wie Financial Times und Daily Mail veröffentlicht werden.
Apples Rechtsvertreter sehen diese Verfügung als “Werbeinserat” für Samsung an. “Kein Unternehmen möchte auf seiner Website auf einen Konkurrenten verweisen”, beschwerten sie sich vor Gericht.
Richter Colin Birss hat in seinem Urteil (PDF) aber auch gegen Samsung ausgeteilt: Dessen Produkte seien weniger cool und auch deshalb nicht mit dem iPad zu verwechseln: “Sie haben nicht das gleiche Understatement und die extreme Einfachheit, über die das Apple-Design verfügt. Sie sind nicht so cool. Der so bewirkte Gesamteindruck ist unterschiedlich.”
Apple und Samsung streiten seit Monaten, ob die Smartphones und Tablets der Koreaner Kopien von Apples iPhone und iPad sind und wer wessen Patente ohne Lizenz verwendet. Begonnen hatte die Auseinandersetzung im April 2011 mit einer bei einem Bezirksgericht in Kalifornien eingereichten Klage Apples, die Samsung seitdem mit mehreren Gegenklagen beantwortet hat.
Inzwischen beschäftigt der Konflikt Gerichte in Australien, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Japan, Südkorea, Frankreich, Italien und den USA. Apple warf Samsung immer wieder vor, mit seiner Galaxy-Produktreihe das Apple-Design “sklavisch kopiert” zu haben.
Ein für Apple tätiger Anwalt argumentierte, die verlangte öffentliche Klarstellung sei “abträglich” für das Unternehmen. Apple will Berufung gegen das Urteil einlegen. Unklar ist, ob es die unfreiwillige “Werbung” für Samsung noch vermeiden kann.
[mit Material von Zack Whittaker, News.com]