Führungswechsel bei RiM: Ein Deutscher solls richten

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20 Jahre lang hatten Unternehmensgründer Mike Lazaridis und der später zum Unternehmen gestoßene Jim Balsillie die Geschicke von Research in Motion als CEO-Duo gelenkt. Sie schufen mit ihren Blackberrys begehrte Manager-Spielzeuge und sorgten so mit für den Aufstieg der Smartphones, standen zuletzt aber in der Kritik, weil sie keine Antwort auf die neue Konkurrenz durch iPhone und Android hatten.

Schon länger hatten Investoren Konsequenzen in der Führungsetage gefordert, nun kam der angeschlagene Hersteller dem nach und berief Thorsten Heins zum neuen CEO. Der Deutsche stieß 2007 von Siemens zu RiM und war für die Hardware-Entwicklung zuständig, im vergangenen August stieg er zum COO auf. Er soll das Unternehmen wieder in die Erfolgsspur bringen und gab sich zuversichtlich, dies zu schaffen. Seine Vorgänger hätten bereits die richtigen Schritte eingeleitet, um die Blackberry-Plattform für das nächste Jahrzehnt fit zu machen – er teile ihre Philosophie, langfristige Werte nicht für kurzfristige Gewinne zu opfern.

Mike Lazaridis wird stellvertretener Chef des Board of Directors und steht einem neu geschaffenen Innovationsgremium vor. Er sagte, in jedem erfolgreichen Unternehmen käme irgendwann die Zeit, zu der die Gründer erkennen, dass sie den Staffelstab weiterreichen müssen. Er und Balsillie hätten dies erkannt und dem Board daher Heins als Nachfolger vorgeschlagen.

Balsillie, der einfaches Mitglied des Boards bleibt, erklärte, er sei so zuversichtlich, was die Zukunft von RiM anginge, dass er beabsichtige, weitere Aktien für 50 Millionen Dollar zu kaufen.

Ob Heins allerdings die richtige Wahl ist, ist bei Analysten und Aktionären durchaus umstritten. Viele hätten lieber ein frisches Gesicht von außerhalb an der Spitze von RiM gesehen.

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