Telefonica: Deutsche Gewinne können herbe Verluste in Spanien nicht gutmachen

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In den üblichen Positivdarstellungen seiner Quartalsergebnisse verheimlicht der Telekommunikationskonzern geschickt seine negativen Zahlen in seiner Heimat. Verschämt in einer PDF-Datei zur globalen Meldung versteckt und durch die positiven Meldungen seiner Überschrift überspielt, meldet Telefonica erst einmal nur 5,4 Prozent Umsatzwachstum und 11,6 Prozent mehr liquide Mittel – europaweit.

Die Wirtschaftsjournalisten von Bloomberg haben genauer nachgelesen und erst einmal im Heimatmarkt des spanischen Telekommunikationsriesen nachgesehen. Im dort als spanisches PDF präsentierten Dokument verstecken sich kleine Bomben: Der erste Quartalsverlust seit 9 Jahren (429 Millionen Euro), 2,6 Milliarden Euro Aufwendungen für Stellenabbau und Umsatzrückgänge von 8,8 Prozent im Heimatmarkt sorgten für 18 Prozent Aktienkursverlust und eine Senkung von Bloombergs Telekommunikations-Index für Europa.

Dabei macht Telefonica Deutschland mit seinen Marken O2 und Alice ordentlich Geld: Der Mobilfunkumsatz wuchs hierzulande um 8 Prozent, meldet das Unternehmen stolz in seinem Germany-Quartalsbericht, die Anzahl der Kundenanschlüsse stieg auf 24,3 Millionen, der Datenumsatz ohne SMS wuchs um 53 Prozent. Wiederverkäufer wie Tchibo und die Tochterfirma  Fonic hätten ordentlich zum Wachstum beigetragen, freut sich Telefonica-O2-Chef René Schuster.

Der bei Telekommunikations-Unternehmen viel umschwärmte ARPU (»average return per user«) sei kontinuierlich gestiegen und insbesondere durch Datennutzung positiv beeinflusst worden. Insgesamt habe man 314 Millionen Euro konsolidiertes operatives Ergebnis erwirtschaftet.

Die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in der Telefonica-Heimat konnten durch das deutsche Erfolgsergebnis jedoch nicht aufgefangen werden.

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