US-Politik im Internet-Zeitalter: US-Parteien bewerfen sich mit »Google-Bomben«
Aktivisten der Demokratischen Partei in den USA planen, eine »Google-Bombe« auf die Republikanischen Gegner zu werfen, um deren Online-Reputation zu schädigen, berichtet das politische Blog »Politico«.
Demzufolge plant Kampagnenleiter Chris Bowers, mit Hilfe tausender Blogger vorhandenes negatives Material über die politischen Gegner auszugraben und erneut zu veröffentlichen. Es gebe genügend politischen Dreck, die Geschichten seien also da, sie seien nur noch nicht oft genug ans Tageslicht gedrungen, um Suchmaschinenrelevanz zu erreichen, berichtet Bowers.
Das sogenannte »Manhattan Project« soll die bisher kaum bekannten kontroversen Geschichten nach oben spülen, um den Gegner zu schädigen.»Die Blogger sollen auf Links mit solchen Stories klicken und über diese Themen berichten, um deren Rankings in Suchmaschinen nach oben zu heben – damit die noch unentschiedenen Wähler sie leichter finden«, erklärt Sarah Lai Stirland von Politico. Man mache ja gar nichts Böses, fügt Bowers an, das Volk werde nur besser gebildet durch diese SEO-Maßnahme.
Als die Gegner die Kampagne mitbekamen, reagierten sie sofort, sprachen von gezieltem Rufmord – und haben bislang noch keine Gegenkampagne gestartet. Das Spielfeld sei aber offen für die gegnerische Mannschaft, das Spiel fair: »In Sachen Liebe, Krieg und Politik ist das erlaubt. Es gibt keine Grenzen, solange die Spielregeln fair sind«, kommentiert MindyFinn von der Politikmarketingfirma EngageDC, die sich offenbar einen entsprechenden Auftrag der Republikaner erhofft.