Analyse: RIM PlayBook soll Business-Werkzeug werden
Trotz der guten Hardware-Ausstattung (wir berichteten) kritisierten wir bereits vorige Woche, dass der Zeitplan für das PlayBook eher unglücklich gewählt scheint. Doch trotz seines Namens ist dieses Tablet gar nicht als Spielzeug geplant. Es soll kein iPad- oder Android-Killer sein. Eher eine Ergänzung oder gar ein Ersatz manches Firmen-Desktops und -Notebooks. So stehe nicht die Anbindung an YouTube, Facebook oder Netflix im Fokus der RIM-Entwickler, sondern Rechenpower, fortschrittliche Sicherheitsfunktionen und Multitasking. Daher das vom BlackBerry abgeleitete eigene Betriebssystem QNX. Oder der Verzicht auf UMTS. Die Netzwerk-Anbindung stehe hier im Vordergrund. Der Datenabgleich mit BB-Smartphones erfolge via Bluetooth.
Das Duo der eingearbeiteten Kameras soll problemlos die Profi-Videokonferenz-Lösungen des Unternehmens unterstützen. Natürlich ist das PlayBook kompatibel mit dem BlackBerry Enterprise Server und könne in der Regel die dort vorrätigen Business Apps nutzen. »Der Hersteller muss allerdings noch etwas Beeindruckendes in Sachen Managed Services oder Inhalte auf die Beine stellen, um den Kunden zu gewinnen«, merkt Marktforscherin Anna Hunt von IMS Research an.
QNX halte die künftigen Tablet-Nutzer davon ab, die BlackBerry App World direkt zu plündern. Hier müsse die Kundschaft erst warten, bis genügend (seriöse) Apps für das PlayBook umgestrickt werden, merkt Finanzanalyst Jeffrey Fidacaro von Susquehanna Research an. Aber womöglich stehe hinter der Verzögerung auch pure Absicht, damit die angekündigten Projekte und Plattformen wie BB-Messenger, WebWorks Application und Enterprise Application Development sowie der Advertising Services stehen und ein geschlossenes und vollständiges Ökosystem ergeben.