Buddelt jetzt auch Sony Ericsson am Symbian-Grab?

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Keine öffentlichen Abschiedsbekundungen: Sony Ericsson strich den Standard der Symbian Foundation einfach nur heimlich weg, fast so als wäre es eine illegale Sondermüll-Entsorgung. Wie die Business Week in einer schwedischen Zeitung entdeckte, dass das zuvor bei den Handyfirmen beliebte System gar nicht mehr in den Produktplänen der schwedisch-japanischen Fima auftauchte, entdeckte sie auch das offizielle Presse-Statement von Sony Ericssons  Firmensprecher Aldo Liquori dazu: »Wir haben momentan nicht vor, irgendwelche neuen Produkte für den Symbian-Standard zu entwickeln«.

»Momentan« klingt diplomatisch, doch um nicht gleich »Spiel mir das Lied vom Tod« anzustimmen, erläutert Liquori noch, dass das momentan mit Vorrang in die Planung einbezogene Android nicht das einzige und nicht das exklusive Betriebssystem sei. »Aber wichtig wird es schon bleiben in naher Zukunft«.

»Die Tage von Symbian sind gezählt«, wettert Thom Holwerda von den »OS News«. Symbian sei zwar noch das weltweit erfolgreichste Smartphone-System, aber nur deshalb, weil Nokia es schaffe, gute Hardware zu bezahlbaren Preisen zu produzieren. Aber nun sei man bei den Finnen offenbar selber nicht mehr so sicher, denn man schwanke derzeit ja zwischen Symbian und MeeGo herum.

Dem können wir selbst noch eines hinzufügen: Ende vergangener Woche kam noch Windows Phone 7 hinzu, und damit rückt Symbians Priorität noch viel weiter zurück.

Googles schleichende Unterwanderungspolitik auf dem Weg zum Informations-Monopol funktioniert also auch bei den Smartphones. Doch in einer Online-Welt, in der ohnehin jeder alle Informationen über sich selbst preisgibt, spielt das ohnehin keine Rolle mehr – für gute Produkte verkauft man eben gerne seine Seele.

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