Microsoft veröffentlicht IE9-Beta
Die Beta steht auf den Microsoft-Webseiten zum Download bereit und kann von allen interessierten Internet-Nutzern ausprobiert werden. Sie zeigt, dass sich der Software-Riese an den Browsern der Konkurrenz orientiert hat und auf schlanke und wenige Bedienelemente setzt, um den Webseiten mehr Platz zu lassen. So hat man Adressleiste und Suchfeld kombiniert und ordnet die Tabs direkt daneben an; ansonsten finden sich lediglich Vor- und Zurück-Button im Interface und drei Buttons für Startseite, Lesezeichen und Einstellungen.
Microsoft erlaubt es, einzelne Tabs direkt in der Taskleiste abzulegen, um die darin geöffneten Seiten aufrufen zu können, ohne erst den Browser starten zu müssen. Webseiten lassen sich aus dem Browser herauslösen und via Aero Snap nebeneinander darstellen, etwa um sie besser vergleichen zu können. Und beim Öffnen eines leeren Tabs listet der Internet Explorer 9 die am häufigsten besuchten Seiten auf, so dass der Anwender sie direkt mit einem Klick öffnen kann. Ebenso können über das neue Tab bereits geschlossene Seiten wieder geöffnet und alte Browser-Sessions fortgesetzt werden.
Schneller und standardkonformer
Sehr praktisch ist die neue Addon-Verwaltung, denn diese zeigt dem Anwender, wie sehr die von ihm installierten Addons den Browser verlangsamen. So kann er die größten Bremsen identifizieren und deaktivieren, wenn ihm Browser-Starts oder das Öffnen neuer Tabs zu lange dauern. Schließlich legt Microsoft beim IE9 sehr viel Wert auf Geschwindigkeit – das zeigten bereits die vor der Beta veröffentlichen Preview-Versionen. So zieht man für das Rendering der Webseiten den Grafikprozessor heran, was Seitenaufbau und Animationen beschleunigen, aber auch für eine bessere Darstellung von Schriften sorgt. Die dafür benötigten Grafikschnittstellen sind allerdings nur Bestandteil von Vista und Windows 7, weshalb Microsoft neuer Browser nicht mehr unter Windows XP läuft.
Darüber hinaus hat der IE9 mit Chakra auch eine neue Javascript-Engine an Bord, die die Engine des IE8 um Längen schlägt, wie der Sunspider-Benchmark beweist.
Mit dem IE9 hat Microsoft endlich auch die zahlreichen Web-Entwickler erhört, die es leid waren, ihre Seiten speziell anpassen zu müssen, damit sie trotz der eingeschränkten Unterstützung von Webstandards durch den Internet Explorer vernünftig dargestellt wurden. So kommt der IE9 mit großen Teilen von HTML5 zurecht, etwa mit den neuen Elementen canvas und video, und unterstützt SVG 1.1 und CSS3 samt neuen Selektoren, Media Queries sowie Rahmen mit runden Ecken. Die Ergebnisse von Microsofts Bemühungen lassen sich etwa am CSS3 Selectors Test ablesen, den bereits die erste Preview-Version schaffte, und am Acid3-Test, wo Microsoft an den 100 Punkten kratzt.
Mehr Sicherheit
Microsoft hat auch an der Sicherheit seines Browsers gearbeitet, gilt der doch als eines der wichtigsten Einfalltore für Malware. So warnt beispielsweise der neue Download-Manager bei verdächtigen Dateien und ein neuer Filter soll Cross-Site-Scriptings (XSS) verhindern.