Jaspersoft-Chef: Oracle wird MySQL und Java nicht killen, sondern voranbringen
Brian Gentile, Chef von OpenSource BI-Marktführer Jaspersoft, sagt es ganz direkt: Alle Befürchtungen der OpenSource-Fanatiker zu Oracles Sun-Übernahme liegen ziemlich daneben. Sogar im Gegenteil: Die Oracle-Übernahme von Sun könnte Java und MySQL sogar zu neuem Schwung verhelfen
Diese Meinung hat sich Gentile durch eine aktuelle Umfrage bestätigen lassen. Die Vorzeichen für MySQL und Java stehen unter Oracle sehr viel besser da als unter Sun. 130.000 Kunden und Mitglieder der Open-Source-Community seien weltweit dazu befragt worden. Die meisten Umfrageteilnehmer seien der Ansicht, dass Java und MySQL unter dem Dach von Oracle besser aufgehoben sind als unter Sun: »Gerade große Unternehmen planen mehrheitlich einen verstärkten Einsatz von Java und erwarten künftig mehr Innovationen und eine schnellere Weiterentwicklung von MySQL, als dies in der Vergangenheit bei Sun der Fall war«, sieht Gentile als Fazit der Umfrage.
Die Fragestellungen drehten sich um die Nutzung von MySQL, die Weiterentwicklung und Innovationskraft von MySQL, die Nutzung von Java sowie die Vitalität und Produktivität der Java-Community. Man habe die Umfrage auch aus Eigennutz gestartet, denn die eigene Open-Source-BI-Lösung baue auf Java auf, und viele Kunden griffen damit auf MySQL-Datenbanken zu. Die Chancen stünden demnach so gut, dass Java in der Softwarebranche einen zweiten Frühling erleben könne.
Die meisten Befragten seien im Bereich Entwicklung und Software Engineering tätig, nahezu 15 Prozent arbeiteten für Unternehmen mit über 5000 Beschäftigten – es sei also von Vorteil für Oracle, bei der Nutzung quelloffener Software in weltweit agierenden Unternehmen dabei zu sein und von Services dazu zu profitieren.
Oracle sei nun der weltweit größte OpenSource-Anbieter geworden und habe schon leidlich Erfahrung bei der Mitarbeit an offenen Systemen, assistiert IDC-Marktforscher Michael Fauscette.
Die vollständigen Umfrageergebnisse lassen sich bei Jaspersoft herunterladen. (Manfred Kohlen)