Gaming-Abzocke bei Facebook?
Mehrer Mitglieder der Online-Community haben sich nach einem Bericht der FTD zu einer Sammelklage zusammengetan, um sowohl den Betreibern von Facebook als auch dem Online-Spieleanbieter Zynga am Zeug zu flicken. Der Vorwurf: Bei bestimmten Online-Spielen, die auf Facebook angeboten werden, rausche im Hintergrund der Gebührenzähler – natürlich ohne dass es den Betroffenen bewusst sei. Noch ärger und, wenn es zutreffen sollte, wirklich kriminell: Kreditkarten werden angeblich belastet, ohne dass der Inhaber seine Zustimmung gegeben hat. Und geradezu perfide: Bei einigen Spielen würden Neugierige damit geködert, sie könnten (virtuelles) Geld verdienen, während real(!) Geld abgebucht wird.
Bei dem Spiel »Rebecca Swift«, welches die Kläger ins Feld führen, könne man beispielsweise unverbindlich ein homöopathisches Mittelchen testen. Tatsächlich aber sei damit eine nicht mehr stornierbare Bestellung im Wert von wahrscheninlich mehreren hundert Dollar verbunden. Spielemacher Zynga generiere mit derlei Methoden ein Drittel seines Umsatzes, so die Kritiker. Während Zynga nun behauptet, alle derartigen Angebote aus dem Programm genommen zu haben, zieht man sich bei Facebook darauf zurück, für die Machenschaften nicht verantwortlich zu sein. Das erinnert ein wenig an die Position der deutschen Telekom, die an Telefonsex-Angeboten fleißig mitverdient, ohne dass ihr das wirklich peinlich wäre.
Hierzulande wenden sich im übrigen längst die Verbaucherzentralen gegen den allgegenwärtigen Internet-Beschiss, wie er etwa durch kriminell agierende Download-Portale gerade auf einen neuen Höhepunkt zusteuert: Auch hier werden in Sekundenschnelle teure Verträge »geschlossen«, ehe die Opfer merken, was gerade passiert ist. »Bloß nicht bezahlen!«, lautet die Devise der Verbaucherschützer, selbst wenn mit rechtlichen Maßnahmen gedroht wird. Zur moralischen Unterstützung hat man bereits hilfreiche Musterbriefe entworfen.