SanDisk bringt schnellere Netbook-SSDs
SanDisk stellte heute auf der Computex in Taipei zwei neue SSDs für Netbooks vor, die nach Herstellerangaben die Lese- und Schreibraten auf das bis zu 9fache bisheriger SSDs gesteigert haben.
Die Flash-Laufwerke nutzen zwar eine gebräuchliche Methode, um in den Cache-Speicher zu schreiben: sie warten, bis der Speicher im Ruhezustand ist, um dann ihre Daten darauf schreiben zu können. Normalerweise wird dazu dynamisches RAM genutzt. Bei SanDisks neuen Laufwerken pSSD P2 und pSSD S2 jedoch findet die neue Technik »nCache« Anwendung: Statt auf das DRAM des Rechners zu schreiben, verwenden die Laufwerke NAND-Flash-Speicher als Cache-Mechanismus, um effektiver zwischenzuspeichern, bevor die Information auf dem Laufwerk landet.

Das SanDisk-Marketing erklärt, diese Methode sei der herkömmlichen DRAM-Methode überlegen, weil sie beim Schreiben keine Daten verliere wie in herkömmlichen Cache-Systemen – und weil nCache nicht von Betriebssystemen gezwungen werde, seinen Speicher zu »spülen«. Windows tendiere dazu, Reinigungs-Kommandos an Speichersysteme bis zu 30 Mal die Sekunde auszuspucken, erklärt SanDisk-Marketingleiter Don Barnetson: »Das Starten von Outlook zum Beispiel benötigt auf einer SSD zirka 9 Sekunden, und währenddessen wird der Cache mehrere hundert Male gereinigt. Damit hatte der Zwischenspeicher nur beschränkte Möglichkeiten, das zu tun, was er tun sollte – zur richtigen Zeit auf das Laufwerk zu übertragen«.
Weil SanDisks nCache nicht auf DRAM, sondern auf NAND-Speicher baut, wird Windows den Speicher nicht zum Säubern zwingen. Man könne so die Daten relativ schnell schreiben. Barnetson zufolge haben die neuen SSDs Lese- und Schreibraten von etwa 70 MB/Sekunde, also ungefähr doppelt so schnell wie Festplatten mit einer Umdrehungsrate von 5400 RPM.
Die Laufwerke sind mit Parallel- oder Serial-ATA-Schnittstellen erhältlich. SanDisk bietet Kapazitäten von 8 GByte, 16 GByte, 32 GByte und 64 GByte, mit je bis zu 320 MByte Cache. Die 16-GByte-Variante soll einen empfohlenen Verkaufspreis von rund 40 US-Dollar haben, die 32-GByte-Version soll zwischen 60 und 70 Dollar kosten. (Manfred Kohlen)