Schuldspruch: Intel hat AMD geschubst
In der Begründung des Urteilsspruchs heißt es, dass Chipzilla seine Marktdominanz absichtlich ausgenutzt habe, um den kleineren Rivalen bei den Kunden auszustechen. Es seien Verträge gefunden worden, bei denen Unternehmen dazu verpflichtet wurden, keine Halbleiter von AMD einzusetzen. Auch habe man unübliche Marktpreise entdeckt, die den Konkurrenten bewusst ausstechen sollten. Das alles sind Verstöße gegen die Monopol- und Handelsgesetze Südkoreas. Ironie an der Geschichte: Eine der Unternehmen, die von der AMD-Nutzung abgebracht wurden, war ausgerechnet Samsung.
Hier gewährte Intel laut Handelskommission sagenhafte 800 Millionen Dollar Rabatt – nicht auf Basis der Menge, sondern gebunden an Bedingungen, die klar gegen die Konkurrenz gerichtet waren.
Das Komitee kritisierte auch die Verhaltensweise des Konzerns: Nicht-transparent und mit ungünstigen Effekten für den Verbraucher und den Markt.
Südkorea und die dort zu erwartende (Geld-) Strafe dürften nicht das Problem für den Konzern sein, sondern das Signal, welches diese Entscheidung auf alle anderen anhängigen Intel-Monopol-Verfahren haben dürfte. In der Summe kann es dann schmerzhaft teuer sein. Ob das AMD irgendwie retten wird, ist eine andere Frage… (rm)
Vom Amercian Antitrust Institute übersetzte Urteilsbegründung (PDF)