Adobe: MS Silverlight ist kein Thema mehr
Zunächst mal macht der Adobe-Manager jenseits der Wirtschaftskrise für sein Haus einiges an Rückenwind aus: Die nach wie vor zunehmende Popularität von Online-Videos und das Bemühen traditioneller Medienhäuser, viele Archive und Medien fürs Web zu Digitalisieren helfe Adobe, da in angeblich Vierfünftel der Fälle ihre Software zum Einsatz komme.
Und mache er sich keine Sorgen über den Markteintritt von Microsoft, insbesondere hinsichtlich Silverlight? Die Redmonder hätten zwar stark angefangen, aber in den letzten drei Quartalen seien die Anfangsbemühungen verpufft. “Entwicklungstechnisch sind wir weit vor ihnen und sie haben Schwierigkeiten, uns einzuholen”, lautete Garretts selbstbewusste Antwort. Er bezweifle sogar, dass der Konkurrent die richtige Einstellung habe, um Silverlight überhaupt voranzubringen.
Im Gegensatz dazu finde Adobes AIR-Plattform eine gute Akzeptanz bei den Firmen und könne schon 100 Millionen Downloads melden. So langsam erreiche man die kritische Masse für eine Software, die über alle Plattformen omnipräsent werden solle.
Garrett gab zu, dass man sich natürlich nicht komplett von der Wirtschaftsflaute absetzen könne. So habe man mit dem Start der jüngsten Version der Creative Suite im September ein unglückliches Timing erwischt. Nun sei man dabei, in der Firma Krisenanpassungen vorzunehmen (soll wohl heißen: zu sparen) und sich Gedanken über Optionen zu machen, falls das Tal der Tränen noch tiefer werde. Erst als letzte Maßnahme wolle man zur Restrukturierung greifen. Garrett: “Alle sechs Monate zu restrukturieren zerstört die Moral der Mannschaft und lenkt ab von den Langzeitzielen.” (rm)