Software AG: Tuning statt IT-Ersatzkäufe
Wegen der Wirtschaftkrise werde in 2009 die teure Angewohnheit, leicht angestaubte Hardware einfach zu entsorgen und durch brandneue Systeme zu ersetzen, ohnehin fast von selbst aussterben, glaubt die Software AG. Statt dessen werden Unternehmen nach Möglichkeiten Ausschau halten, mehr aus ihrer existierenden IT-Infrastruktur herauszuholen. Vor allem die Effizienz von Geschäftsprozessen stehen für die Chief Information Officers (CIO) im Vordergrund – zumindest für die erfolgreichen, glaubt der Konzern.
Auf der jährlichen »Business Innovation Conference« der Software AG in London postulierte Manager Jim Close, dass die Tage der IT-Abteilungen, in denen sie lediglich Technologie bereitstellten, gezählt seien. Die Unternehmensführung wie auch Anteilseigner brauchen künftig CIOs, die ihren Teil am Ertrag beisteuern. So etwas könne nur erreicht werden, wenn der Wert des existierenden Systems deutlich ausgeweitet werde.
»Die Daten der Unternehmung müssen aus der starren Struktur befreit und zu einem flexiblen serviceorientiertem Business veredelt werden, was enorme Steigerungen in der Effizienz erlaubt«, argumentiert Close. Statt einfach nur neue Technologien zu implementieren, solle man lieber über den Service nachdenken, die Geschäftsprozesse optimieren und die vorhandenen Applikationen modernisieren, rät der Softwaremann. Das ganze müsse ein moderner CIO dann zu einer Business-Strategie ausformen, um die treibende Kraft im Unternehmen zu werden.
Eine kürzlich durchgeführte Studie der Netzwerk-Organisation CIO Connect bestätigt die Aussagen von Close. Mittlerweile befinde sich der CIO durchschnittlich 17 Prozent seiner Arbeitszeit in mehr oder weniger formellem Austausch mit den Führungskräften seiner Firma. Sein Verständnis von Technologie und Geschäftsstrategie könne im Idealfall das ganze Unternehmen verändern, betont Nick Kirkland, Chef von CIO Connect. (Ralf Müller)
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