HP trotzt der Krise
Nicht alle Firmen verfallen dieser Tage in die wohlfeilen Selbstmitleidsarien, die wir unablässig von Banken und Autoherstellern zu hören bekommen. Der Computer-Riese HP schreibt unverdrossen dicke schwarze Zahlen, sehr zum Leidwesen der Wall-Street-Analysten, die solches Verhalten mit ernsten Worten bedenken. Das könne so nicht weitergehen, unken die Auguren, früher oder später erreiche die Rezession auch blühende IZ-Konzerne IT-Konzerne. HP verzeichnete unterdessen im abgelaufenen Geschäftsquartal ein Wachstum von 21 Prozent bei Notebookverkäufen, 19 Prozent im Gesamtumsatz, 9 Prozent bei Verbrauchsmaterial wie Druckertinte. Aber wenigstens und zur Genugtuung der Börsenexperten sank der Gesamtprofit um 2 Prozent, was die Wall Street mit fallenden HP-Aktienkursen quittierte.
Einerseits zeigt sich hier, dass Diversifizierung ein Schlüsselmoment für erfolgreiche Unternehmenstätigkeit darstellt: Firmen, die sich nicht scheuen, neue, lukrative Geschäftsfelder zu erobern, behalten den Kopf über Wasser. Andererseits ist die Computerbranche trotz allen Geschreis um sinkenden Server-Verkäufe an kollabierende Finanzinstitute eher stabil und nicht von den hausgemachten Problemen der Banken und Autohersteller betroffen. Letztere trieben in den vergangenen Jahren ihren Umsatz an überteuerten “Premium-Fahrzeugen” vor allem durch Billig-Finanzierungen und schwach gesicherte Leasing-Deals voran, was sie zum willigen Opfer der Finanzkrise machte. Anders die IT-Welt, wie sich am Beispiel HP deutlich ablesen lässt.