Axel Springer gibt intime Daten preis

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Neben den bekannteren, mehr oder weniger boulevardesken Auflagenmachern wie Bild und Welt gehören zum Springer-Konzern unter anderem Dutzende von Anzeigenblättern. Vor allem aus solchen Anzeigenblättern im Berliner und Hamburger Raum stammten die gut einsehbaren Daten. Peter Prawdzik, Geschäftsführer der Springer-Tochter WBV Wochenblatt Verlag, redet von zunächst “einigen Tausenden” Datensätzen. Auf den netzweit auffindbaren Formularen waren allerdings über 18.000 Einträge vermerkt – Prawdzik möchte den kleinen Unterschied durch wiederholt erfasste Kunden erklärt wissen.

Das Datenleck sei seit Ende September gestopft, dennoch waren Kundeninformationen noch gestern Nachmittag über den Google-Cache einzusehen. SpringerSprech Dirk Meyer-Bosse formulierte, wie wir es nicht anders erwartet hätten: “Wir bedauern den Vorfall außerordentlich.” Bedauerlicherweise sei ein Programmierfehler durch Springers Qualitätskontrolle gelaufen. Sieht Evelyn Seiffert, Referentin beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten, ein wenig anders:

“Die Prüfung läuft noch, aber wir gehen davon aus, dass es sich hier um einen klaren Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz handelt.”

(rrr)

Spiegel (Vorabmeldung)

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