EU-Kommission: MP3-Player können das Gehör schädigen
Im Gutachten »Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken« kommt der Wissenschaftliche Ausschuss der EU zu der Erkenntnis, dass bei 5 bis 10 Prozent der Nutzer von MP3-Playern dauerhafte Hörschäden drohen, wenn sie über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren hinweg jede Woche mehr als eine Stunde pro Tag mit hoher Lautstärke Musik hören. »Die wissenschaftliche Untersuchung belegt eindeutig, dass hier ein Risiko besteht, auf das wir schnell reagieren müssen«, erklärte Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva.
Derzeit ist der Geräuschpegel bei portablen Playern durch eine europäische Norm auf 100 Dezibel begrenzt. Doch hat man nun Bedenken, dass dies bei lang anhaltender Beschallung bereits Schäden verursachen kann – schließlich werden die für den Arbeitsplatz geltenden Lärmschutz-Grenzwerte bereits überschritten, wenn der Player nur fünf Stunden pro Woche mit einer Lautstärke von über 89 Dezibel genutzt wird.
Anfang 2009 will die EU-Kommission auf einer Konferenz in Brüssel mit den Mitgliedstaaten sowie Vertretern von Industrie und Verbrauchern Maßnahmen erarbeiten, um speziell Kinder und Jugendlich besser zu schützen. Neben technischen Lösungen will man auch über neue Vorschriften beziehungsweise eine Anpassung der bestehenden Sicherheitsnormen diskutieren. (Daniel Dubsky)