NSA belauscht Sexgespräche

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Die Mitarbeiter des US-Geheimdienstes hörten auch die Telefonate der eigenen Bürger ab, was sie gar nicht dürften. Eine richterliche Anordnung holten sie denn von Haus aus nicht ein. Bush und seine Obergeheimen hatten das immer bestritten, aber zwei frühere Abhörspezialisten packten jetzt aus. Sie waren selbst in der monströsen Zentrale der National Security Agency (NSA) in Fort Gordon im Bundesstaat Georgia beschäftigt gewesen.

Ein Senatsausschuss will die Vorgänge untersuchen. Übliche Terrorismus-Ausreden ziehen nicht, denn wie die Adrienne Kinne berichtet, eine Spezialistin für arabische Linguistik, die bei der NSA eingesetzt war: “Das waren durch die Bank ganz alltägliche Amerikaner, die sich im Nahen Osten aufhielten und diese Gespräche über Satellitentelefone führten … es waren persönliche, private Dinge von Amerikanern, die in keinster Weise auch nur entfernt mit Terrorismus in Verbindung zu bringen sind.”

Routinemäßig – und obwohl illegal, auf klare Anweisung der Vorgesetzten – wurden Offiziere des US-Armee, amerikanische Journalisten und Entwicklungshelfer abgehört, wenn sie zu Hause anriefen. Besonders scharf waren die Schnüffler dabei auf heiße Telefonate, auf pillow talk, wie David Murfee Faulk berichtet, ein 39-jähriger arabischer Linguist der Marine. Wenn Amerikaner aus Bagdad nach Hause telefonierten, um freimütig mit ihren Ehefrauen oder Freundinnen zu quatschen.

Sie zeichneten solche Gespräche systematisch auf und kennzeichneten sie durch bestimmte Zeitcodes, damit die übrigen abhörenden Bürohengste ebenfalls reinhören konnten. “He, das musst du dir reinziehen”, bekam Faulk etwa zu hören, “das ist guter Telefonsex, da ist pillow talk drin, ruf dieses Gespräch auf, echt scharf, hör dir das an.”

(rrr)

ABC News

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